Das ist ein bissl eine Spezialität unserer Wanderbücher, dass wir trotz aller Bedenken — und das ist eine heikle Geschichte — auch bei den slowenischen Ortsnamen die alten deutschen Namen anführen bzw. die italienischen zum Teil Kunstnamen, die von den italienischen Besatzern nach dem 1. Weltkrieg eingeführt worden sind. Aber uns erschien das sozusagen auch als wichtige Information: Welchen Namen hat ein Ort im Lauf der Jahrhunderte getragen? Und das eine sind halt sozusagen »Herrschaftsnamen«, aber das ist eine Information, die wollten wir den Lesern nicht vorbehalten (sic) und was wir auf keinen Fall wollten, sozusagen dieser brutalen Germanisierung oder Italianisierung, die es gegeben hat, nach dem 1. Weltkrieg und vor dem 2. Weltkrieg, irgendwie Vorschub leisten oder das gar irgendwie verharmlosen. Es war uns bewusst, dass das speziell für Slowenen nicht ganz selbstverständlich ist, dass man auch diese alten deutschen Namen beispielsweise verwendet.
Gerhard Pilgram, Autor, Kulturmanager, Künstler, Klagenfurter Universitätskulturzentrum UNIKUM/Kulturni center univerze v Celovcu in der Ö1-Sendung »Von Tag zu Tag« vom 15.05.2015
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