Wie das Wochenmagazin ff in seiner Ausgabe »No. 11« vom 18. März berichtet, warnt Renate Holzeisen, ihres Zeichens Wirtschaftsprüferin und ehemalige Europakandidatin der Grünen, vor einer Lockerung der Steuerkontrollen. Diese Forderung war kürzlich vom Landeshauptmann im Zusammenhang mit den angeblichen neuen Zuständigkeiten Südtirols auf diesem Gebiet erhoben worden.
Frau Holzeisen sieht ebenso die Gefahr der Vetternwirtschaft wie jene eines steigenden Steuerdrucks für ehrliche Bürgerinnen, wenn sich manche »weiterhin ihre eigene Steuerbemessungsgrundlage« zurechtbasteln — und somit weniger zahlen, als sie laut Gesetz müssten. Daher fordert sie den Landeshauptmann auf, stattdessen die volle Steuerhoheit einzufordern und somit die volle Verantwortung für die Finanzierung unserer Autonomie zu übernehmen.
Holzeisens Einschätzung und ihrer Forderung nach Steuerhoheit schließt sich in vollem Umfang an. Nicht die Reduzierung und Lockerung der Steuerkontrollen bringt uns europäischen und rechtstaatlichen Standards näher, sondern eine tatsächlich effiziente und wirksame Ahndung der Hinterziehung. Schikanen und Willkür schiebt man hingegen mit mehr Rechtssicherheit einen Riegel vor.
Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 ‹5 / ‹6 ‹7
One reply on “Renate Holzeisen für die Steuerhoheit.”
Frau Holzeisen bringt einige Dinge treffend auf dem Punkt. Nur wenn wir eine echte Steuerautonomie haben, können sich einige Dinge in diesem Land ändern. Für viele Menschen kommt ja das Geld immer noch aus Rom. Leider hat sich in den letzten Jahrzehnten dadurch eine Steuer- und Ausgabenmoral ergeben, die letztlich für uns alle nicht förderlich ist. Würden wir wirklich all unsere Einnahmen und Ausgaben selbst verwalten, dann wäre manches nicht gebaut und finanziert worden. Zudem leisten bestimmte Kategorien nicht den Beitrag, den ein gerechtes Steuersystem von ihnen abverlangen würde. Besonders negativ ist die schleichende Erosion der Steuermoral, allen voran der Landeshauptmann, der weniger Steuerkontrollen fordert. Ich als Selbstständiger, der all seine Steuern bezahlt, leide besonders darunter, da der Ehrliche wieder einmal besonders zu Kasse (durch einen hohen Steuerdruck) gebeten wird. Die “Furbi” lachen sich da in Fäustchen. Man sollte den Diskurs, den Frau Holzeisen initiert hat, nicht wieder klanglos verschwinden lassen. Wieso engagieren sich die Grünen nicht mehr auf diesem Gebiet?