Sporadisch muss ich aus beruflichen Gründen Originalunterlagen per Post verschicken. Vor einiger Zeit war dies der Fall, als ich mich für mehrere Wochen in Deutschland aufhielt.
Und das ging so:
Auf der Seite der Deutschen Post das benötigte Porto wählen, per Gastzugang mit Paypal bezahlen.
Briefmarke drucken, Einwurf. Fertig. Zur Not hätte es vor dem nächstgelegenen Postamt einen Briefmarkenautomaten gegeben.
Schnitt, Ortswechsel.
Gestern war es auch hier in Südtirol wieder so weit, dass ich etwas verschicken musste. Und das ging so:
Auf der Homepage der italienischen Post wird nur ein Abholdienst für Dokumente und Pakete (ab 8,50€ pro Sendung) angeboten, darüber hinaus ein merkwürdiger — für mich unbrauchbarer — Onlineversand, bei dem die zu verschickenden Unterlagen digital an die Post übermittelt, dort ausgedruckt und analog zugestellt werden. Dann kann ich sie gleich mailen.
Ich muss also zum nächstgelegenen Postamt fahren — wo ich aber leider vor verschlossener Tür stehe. Wegen Corona (!) sind die Öffnungen seit März auf Dienstag, Donnerstag und Samstag, jeweils nur vormittags, beschränkt. Einen Briefmarkenautomaten gibt es hierzulande nicht und im nahen Dorfladen sind derzeit auch keine Briefmarken vorrätig. Einen letzten Versuch wage ich im Nachbarsdorf, wo mir im Laden erklärt wird, dass sie »momentan« leider »keine Briefmarken kriegen«. Läuft.
Ins Hauptpostamt nach Brixen schaffe ich es leider nicht mehr — gleich habe ich einen Termin und ohnehin schon fast eine Stunde verloren.
Der reduzierten Öffnungszeiten gewahr, fahre ich also heute (obwohl es zeitlich gar nicht passt) nochmal zum Postamt und kaufe gleich mehrere Marken auf Vorrat. Einen Tag und drei unnötige Kontakte später kann mein Brief endlich seinen Weg aufnehmen.
Vielleicht sollte in diesem Staat mehr über (unbürokratische) Digitalisierung und weniger über die Abschaffung von Bargeld nachgedacht werden.
Cëla enghe: 01
02
03
04
05
06
07
|| 01
Scrì na resposta