Ex-Parlamentarier Florian Kronbichler thematisiert auf Salto seine Erfahrungen mit der italienischen Post.
Um einen Brief von der Landeshauptstadt ins Unterland zu schicken, musste er demnach einen regelrechten Spießrutenlauf hinlegen, der andere vielleicht dazu bewogen hätte, ihre Post selbst beim Empfänger vorbeizubringen.
Eine Briefmarke bekam er nur, weil ihm ein Trafikant sein privates Exemplar verkaufte — nachdem er schon in zwei weiteren Trafiken erfolglos gewesen war.
Von der Talferbrücke über die Museumstraße, Lauben, Obstmarkt und Rauschertorgasse fand er keinen Briefkasten, wo er seinen Brief hätte loswerden können. Es blieb ihm nur der Weg zum Hauptpostamt.
Seine diesbezügliche Beschwerde wurde er im Postamt allerdings nicht los, er wurde auf eine Grüne Nummer und schlussendlich auf eine E-Mail-Adresse verwiesen. Den Zitaten in seinem Text nach zu schließen, wurde er auch nicht in seiner Muttersprache bedient. Könnte aber auch sein, dass er es gar nicht versucht hat.
In den Kommentaren gibt Grünen-Chef Felix von Wohlgemuth an, dass die italienische Post im Internet eine Suchfunktion für Posteinwürfe bereithält, deren 44 sollen es in Bozen sein. Dazu verweist er auf eine einsprachig italienische Seite.
Zum Vergleich: Eine kurze Recherche meinerseits auf der Webseite der österreichischen Post hat ergeben, dass es in Innsbruck 114 Einwurfstellen gibt. Auch Briefmarken sind in Nord-/Osttirol erfahrungsgemäß — anders als hier — keine Mangelware.
Die Briefpost mag heute (anders als der Paketversand) weniger wichtig sein als noch vor Jahren, doch moderne, erfolgreiche Länder haben in der Regel einen gut funktionierenden Postdienst. In Südtirol kann davon trotz Landesmillionen leider nicht die Rede sein.
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