Auch in Cornwall, das zu England gehört und wo die keltische Minderheitensprache Kornisch gesprochen wird, mussten die konservativen Tories jüngst eine herbe Niederlage einstecken. Nachdem sie zuvor seit 2015 alle sechs in der Grafschaft zu vergebenden Sitze innehatten, verloren sie bei der Unterhauswahl vom 4. Juli vier davon an Labour und die restlichen zwei an die Liberaldemokraten. Insgesamt fuhren die Tories dabei auf der Ebene des Vereinigten Königreichs das schlechteste Ergebnis seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert ein.
Bei der Angelobung der neuen kornischen Abgeordneten in Westminster geschah Bemerkenswertes: Alle sechs Abgeordneten aus der Region entschieden sich, die Vereidigungsformel auf Kornisch zu sprechen — in einer Sprache also, die bereits im 19. Jahrhundert ausgestorben war und sich heute mit 300 bis 3.000 Sprechenden in einer Revitalisierungsphase befindet. Mandatarinnen aus anderen Landesteilen machten bei der Zeremonie von ihrem Recht Gebrauch, den Amtseid auf Walisisch oder Schottisch-Gaelisch abzuleisten.
Viele in Cornwall kämpfen seit Jahren für die Anerkennung der Grafschaft als eigenständige Nation im Königreich und für den weiteren Ausbau der Rechte einer Minderheit, die erst im 21. Jahrhundert offiziell anerkannt wurde.
Im italienischen Parlament ist die Berücksichtigung von Minderheitensprachen weder bei der Angelobung noch bei anderen Gelegenheiten vorgesehen. Ihre Einbindung und Sichtbarmachung würde zur Normalisierung der Mehrsprachigkeit beitragen und das Bewusstsein für Diversität fördern.
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