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Bianchi ist Landesrat für ›Valorisierung‹.

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ai

Christian Bianchi (FI), der die Italienerinnen in Südtirol für eine Sprachminderheit hält und sogar der Meinung ist, man sollte ihnen das Recht absprechen, sich von deutschsprachigen Landtagsabgeordneten vertreten zu lassen, ist seit 2024 »Landesrat für Hochbau, Valorisierung des Vermögens, Grundbuch und Kataster«.

Offizielle Website der Landesregierung (Ausschnitt)

Dabei ist »Valorisierung des Vermögens« nichts als eine wörtliche, aber irreführende Übersetzung aus dem Italienischen (»valorizzazione del patrimonio«), die im Deutschen keinerlei sinnvolle Bedeutung hat.

Laut Duden ist der Begriff »Valorisierung« gleichbedeutend mit »Valorisation«, für den wiederum auf das Verb »valorisieren« verwiesen wird. Einzige Definition:

Preise durch staatliche Maßnahmen zugunsten der Produzierenden beeinflussen

Duden

Eine weitere, vom Duden nicht gedeckte Definition, die man im Internet finden kann, ist die der Inflationsanpassung.

Nachdem Christian Bianchi ganz sicher nicht Preise zugunsten der Produzierenden beeinflusst, aber auch nicht das Landesvermögen an die Teuerung anpasst, ist seine deutsche Amtsbezeichnung Unfug. Sowas geschieht, wenn man selbst auf Landesebene — wo die deutsche Sprache vorwiegt — alles nur noch vom Italienischen her denkt und sich noch nicht einmal die Mühe macht, sorgfältig zu übersetzen.

Wollte man die »valorizzazione del patrimonio« korrekt ins Deutsche übertragen, wenn Amtsbezeichnungen schon zuerst auf Italienisch erdacht werden, könnte man beispielsweise »Vermögensaufwertung« sagen.

Aber wen interessiert das schon? Hauptsache, pro forma steht da irgendwas deutsch Klingendes. Dass es auch noch etwas bedeuten soll, scheint inzwischen selbst auf höchster Ebene niemand mehr für nötig halten.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 | 06 | 07



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Comentârs

One response to “Bianchi ist Landesrat für ›Valorisierung‹.”

  1. G.P. avatar
    G.P.

    Ist in der Tat ja auch eine komplett unwichtige Sache … jedenfalls für uns deutschsprachigen Südtiroler.
    Die deutsche Sprache in Südtirol geht immer schneller den Bach runter, aber auch kein Wunder, denn “der Fisch stinkt vom Kopf”.

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