Die Schlacht ist geschlagen. Der heurige Akademikerball, der von der rechtspopulistischen FPÖ in der Wiener Hofburg veranstaltet wird, ist Geschichte. Zur Erleichterung vieler war “die Schlacht” in diesem Jahr weniger blutig als in den Jahren zuvor. Der Ball bietet nämlich den unterschiedlichsten Gruppierungen regelmäßig die Möglichkeit, ihre Perversionen auszuleben. Zum einen sind da linksanarchistische Berufschaoten, die unter dem Deckmantel des “Antifaschismus” liebend gerne Teile der Wiener Innenstadt in Schutt und Asche legen und einem wichtigen gesellschaftlichen Anliegen damit einen Bärendienst erweisen. Demgegenüber steht die Polizei, die unter dem Vorwand, für Recht, Ordnung und Sicherheit sorgen zu wollen, mit übertriebener Härte mitunter auch auf friedliche Demonstranten losgeht und somit den Verrückten immer wieder Bestätigung ihrer Vorurteile verschafft. Drinnen in der Hofburg geben sich von der Mensur mit Schmissen entstellte “Erwachsene” und andere dubiose Gestalten ein Stelldichein, die auch schon einmal geschichtlichen Revisionismus im Sinne der Wiederbetätigung als Meinungsfreiheit zu tarnen versuchen.
Ein Youtube-Video des Kanals “FPÖ-TV” zeigt, dass bei diesem illustren Spektakel heuer auch ein paar Südtiroler offenbar eine doch recht prominente Rolle spielten. Vorausgeschickt, dass selbstverständlich nicht jeder Besucher des Akademikerballs ein Rechtsextremer oder gar Nazi sein muss, so ist es doch erstaunlich, warum ausgerechnet Exponenten der Freiheitlichen, der Süd-Tiroler Freiheit und der Schützen diesen — was die Klientel betrifft — doch zumindest “verdächtigen” Ball besuchen.
Schützen beim Einmarsch in den Ballsaal
Matthias Hofer von der Süd-Tiroler Freiheit im Gespräch
Der ehemalige freiheitliche Generalsekretär Michael Demanega
Quelle: Antifa Meran
Wie dumm muss man sein, wenn man auf der einen Seite ständig bemüht ist, sich einmal mehr, einmal weniger glaubwürdig von rechtsradikalen und nazifaschistischen Gesinnungen und Personen zu distanzieren – ja sogar aktiv gegen den Italofaschismus auftritt, um sich dann auf der anderen Seite freiwillig in den Dunstkreis von pflichtschlagenden, protofaschistischen und als rechtsextrem eingestuften Burschenschaften wie Teutonia und Olympia zu begeben?
11 replies on “Ein bisschen Schmiss muss sein.”
von wem eingestuft?
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
http://www.doew.at
http://www.doew.at/cms/download/6or5r/peham_burschenschaften.pdf
Nun ja wenn ich den Typ so ansehe, kommen mir schon einige Zweifel ob der Objektivität dieses Archives. Siehe ATV Doku Burschenschaften:
http://youtu.be/A5swiVff3QI?t=1m33s
Objektiv oder nicht: Im Zweifelsfall die Finger davon lassen, das sollte ja mittlerweile eine Binsenwahrheit sein. Da trifft der Post völlig ins Schwarze. Aber keine Panik: Da findet wer wohl allemal den Weg, wie damals mit der Menschenkette am Brenner das Ganze wieder in die nächste ausgangslose Diskussion über die Einstufungskriterien übergehen zu lassen, wann wo wieso eine Gruppierung als rechtsradikal anzusehen ist.
und warum kommen dir da zweifel? brille und kapuze sind tarnung. und selbst wenn er so herumlaufen würde, müsste das seiner objektivität keinen abbruch tun.
und ganz so dubios wird das döw schon nicht sein, wenn es vom bundesministerium für wissenschaft, forschung und wirtschaft, vom bundesministerium für bildung und frauen, vom bundesministerium für inneres, vom nationalfonds, vom zukunftsfonds, von der stadt wien und dem land niederösterreich getragen wird.
Der Demanega kann mit diesem Foto wenigstens beweisen: “Ich war zwar da, gefallen hat es mir aber nicht.” :-)
Naja es gibt bei uns schon so ein paar Vereine und Parteien, die sich ziemlich potschat anstellen wenn es darum geht sich von rechtem Gedankengut und -milleu abzugrenzen.
Das hat ja fast schon Tradition.
Ich will hier niemanden verteidigen.
Aber wer macht denn im sogenannten Vaterland Österreich Werbung für die Selbstbestimmung Süd-Tirols. “Lauter” rechts gesinnte Kreise. Die Linke nicht vorhanden. Die ist ja voll und ganz für die “weltbeste Autonomie”. Aus diesem Grund, davon bin ich stark überzeugt, “rennen” unsere Selbstbestimmungsfürworter den “Rechten” nach….
Die Annäherung der STF an jene nationalistischen und rechtspopulistischen Kräfte, die Minderheiten in ihren Ländern gerne mal verfassungsmäßig verbriefte Rechte verweigern (Stichwort Kärnten), geht weiter. Eine unheilige Allianz, gerade angesichts der Südtiroler Vergangenheit.
Zu Hofers Blick verkneif ich mir einen Kommentar.
Wo die Liebe hinfällt…
die Annäherung geht weiter: