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Brennerpanik und EU-Rauswurf.
Probe aufs Exempel

Autor:a

ai

Österreich kündigt Sichtkontrollen am Brenner an und stellt fünf Pfosten für einen Grenzzaun auf — und ganz Italien steht Kopf. Zynisch-hysterisch die Wirtschaft, hoffentlich idealistisch (bis chaotisch) die Linke, engagiert die römische Regierung, die in Brüssel alle Register zieht, um das österreichische Vorhaben abzuwenden. Von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird indes die berüchtigte italienische Polizeieinheit Celere nach Südtirol entsandt; damit will man Wien und Brüssel bedeuten: Wir tun (jetzt) doch was und winken Flüchtlinge nicht mehr nur durch.

Und dann gibt es tatsächlich Leute, die glauben, Italien würde ein unabhängiges Südtirol nicht in der EU haben wollen? Gar ein Veto einlegen?

Viel eher würde Rom im Falle einer Abspaltung zur nahezu unverhandelbaren Bedingung machen, dass Südtirol in der EU und somit der Weg nach Norden offen bleibt.

Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07



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Comentârs

2 responses to “Brennerpanik und EU-Rauswurf.
Probe aufs Exempel

  1. mysas avatar
    mysas

    So sehr man die EU als reines Wirtschaftsinteresse ablehnen mag, am Ende ist es genau diese die uns die Grenzen offen hält. Kein Politiker, keine Werte oder Lektionen aus der Geschichte, nur das Wachstum ist uns wichtiger als die Angst.
    Ich dachte immer eine Gesellschaft im Wohlstand und Frieden würde sich progressiv zu ihren Idealen entwickeln. Aber das stimmt nicht. Es rennt nur jeder für sich selbst diesem Wohlstand nach. Wenn dann einige um sich schlagen beginnt der Rest zu taumeln, als hätten unsere Ängste mehr Rechte als die Existenz anderer. Die Ironie an dem Ganzen ist dann eine verrohte Politik die wir uns aufzwingen und mit der wir uns am Ende nicht einmal mehr selbst helfen können. Schon komisch wer hier nun alles mit dem Rotstift Grenzen nachziehen will und wie manche Südtiroler glauben wir könnten auch mal den Stift halten wenn wir nur den Richtigen gefallen. Als hätten wir je eine Alternative zu Europa gehabt. Eigentlich müsste man dem freien Warenverkehr ja den Friedensnobelpreis geben, auch wenn es traurig ist mit anzusehen wie Südtiroler Speck im Ausland für politische Entscheidungen motivierender ist als Menschenleichen im Mittelmeer. Vielleicht sollte Italien ja etwas kreativer werden. Man könnte die Flüchtlingslager ja auch in Caorle oder am Gardasee bauen. Da gibt es ja eh nur leere Häuser im Winter. Und im Sommer wäre es dann sowas wie Erlebnisurlaub. Europäische Touristen an einem Ort kultureller Vielfalt. Oder wie wäre es mit Südtirol? Wir nehmen alle Flüchtlinge auf und bekommen dafür die Unabhängigkeit. Gibt ja noch genug Täler und Hänge die nicht bebaut sind. Die Landwirtschaft, ob nun Qualitätssiegel oder nicht, hat hier eh keine Zukunft, und was können wir sonst schon anbieten? Ich bin mir sicher ein paar Länder würden uns dafür auch gut bezahlen, egal was wir dann politisch so treiben.

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