Bild: Prof. Craig Froehle
Das Land Südtirol plant, rund eine halbe Million Euro bereitzustellen, um den Südtirolerinnen (egal welcher Muttersprache) — und hoffentlich bald auch den Einwohnerinnen von Souramont — das Studium im deutschen Sprachraum zu erleichtern.
Wie schon in den vergangenen Jahren soll das Geld dazu verwendet werden, den Studierenden einen Heimplatz zu sichern.
Nun hat Postfaschist Alessandro Urzì in der zuständigen Landtagskommission interventiert; er fordert, gleich viel Geld auch für Südtirolerinnen zur Verfügung zu stellen, die in Italien studieren möchten. Wer wollte einem solchen Ansinnen schon widersprechen?
Es handelt sich dabei jedoch um einen Denkfehler, der in Südtirol mit seiner auf Proporz ausgerichteten Autonomie sehr häufig begangen wird.
Auf Anhieb klingt Gleichbehandlung natürlich immer gut. Wiewohl für die Minderheitensprachen in vielen Fällen (zum Beispiel bei der vorgeschriebenen Produktetikettierung) nicht einmal die Gleichbehandlung gewährleistet ist, sollten wir aber vielmehr auf das Endergebnis achten. Und für tatsächliche Gleichstellung darf, wie das obige Bild gut veranschaulicht, Gleichbehandlung kein Maßstab sein.
Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 | 1› 2› 3› 4›
One reply on “Entscheidend ist, was hinten rauskommt.
Über Heimplätze und positive Diskriminierung”
Sehr schön anschaulich dargestellt, dass Gleichstellung eben nicht Gleichberechtigung bedeutet, sondern Ergebnisgleichheit.
Die wiederum durch Bevorzugung eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen erreicht wird und eben nicht durch Gleichbehandlung/Gleichberechtigung.