60 Jahre Römische Verträge ist aus -Sicht ein Grund zum Feiern. Wenngleich die heutige EU das Hauptziel der Gründerväter — nämlich die Schaffung eines dauerhaften Friedens in Europa durch die Überwindung des Nationalismus bzw. der Nationalstaaten — etwas aus den Augen verloren hat, ist das europäische Projekt nach wie vor eines, das zukunftsweisend ist.
Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Europa. Mit mehr Demokratie, mehr Partizipation, mehr Solidarität, mehr Subsidiarität. Ein Europa, so wie es Robert Menasse in seiner Rede beim Festakt “60 Jahre Römische Verträge” im Brüsseler Europaparlament skizziert hat.
Auch die Südtiroler Grünen begingen heute das Jubiläum. Mit einem Flashmob. Vor dem Siegesdenkmal.
Gegen den logisch-argumentativen Spagat, den man reißen muss, um eine Europafeier im totalitären Ambiente der steingewordenen Verkörperung des Nationalismus zu rechtfertigen, sind Jean-Claude Van Dammes Splits ein Kindergeburtstag.
Vielleicht haben die Grünen aber auch Anleihe bei den Goldkehlchen vom “Volk der Freiheit” genommen, die ihr Liedchen für den “Presidente” auch völlig zufällig vor einem römischen Faschotempel trällern.
Jedenfalls wäre die Aktion etwas für die Tagespresse oder den Postillon: “Grüne Aktivisten halten Siegesdenkmal für Triumphbogen auf Fünf-Euro-Schein”.
Siehe auch ‹1
3 replies on “Peccato per lo sfondo.”
Danke für den Link zum Festakt in unserem Parlament. Sehr empfehlenswert!
Dass man sich für das Siegesdenkmal als Kulisse entschieden hat, kann nur als ein Anfall von Kretinismus betrachtet werden.
Das Siegesdenkmal soll als Mahnmal erhalten werden und nicht als (Friedenszeichen) so finde ich die Umbennenung des Siegesplatzes zum Friedensplatzes genauso daneben wie seine Rückbennennung.
Gibt es eine offizielle Begründung der Grünen für die Wahl dieser Stelle?
Auf ein neoliberales, asoziales und konzernhöriges Europa das wir jetzt haben und zu dem es immer mehr wird, pfeife ich.