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Kein Platz für Mehrsprachigkeit.

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So gut wie alle Supermarktketten in Südtirol etikettieren ihre verpackten Fleischprodukte in nur einer Sprache: Italienisch. Als Grund für die Einsprachigkeit werden meist Platzprobleme genannt, wie auch MPreis auf meine Anfrage hin bestätigt:

Was die Beschriftung unserer Fleischerzugnisse betrifft, ist es derzeit noch etwas schwierig, einen optimalen Mittelweg zwischen Kundenfreundlichkeit und gesetzlichen Vorschriften zu finden. Die derzeit verwendeten Etiketten erlauben aus technischen und aus Platzgründen keine zweisprachige Deklaration. Wir prüfen die Möglichkeit, entweder ein größeres Etikett zu verwenden oder ein zweites Etikett mit deutschsprachiger Deklaration anzubringen, ohne die Sichtbarkeit der Ware und deren Qualität für den Kunden zu beeinträchtigen.

Seit diesem Schreiben vom 11. August 2006 hat sich bei MPreis diesbezüglich nur sehr wenig geändert. Schweizer Hersteller zeigen hingegen, dass man problemlos ziemlich platzsparend sogar dreisprachige Infos unterbringen kann, wenn das vom Gesetz verlangt wird:

Bündner Rohschinken.

Es ist höchst an der Zeit, auch in Südtirol mehrsprachige Etiketten (wenigstens in den ladinischen Tälern auch auf Ladinisch!) per Gesetz vorzuschreiben. Manchmal überzeugen eben nur drohende Sanktionen große Unternehmen von der tatsächlichen Möglichkeit, kundenfreundlicher zu agieren.

Cëla enghe: 01 02 || 01



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Comentârs

4 responses to “Kein Platz für Mehrsprachigkeit.”

  1. Valentin[o] avatar
    Valentin[o]

    Un prosciutto grigionese, prodotto nella “tedesca” Schiers ma (presumo) venduto anche nel resto dei Grigioni, non ha l’etichetta tradotta in retoromancio? A volte, evidentemente, sbagliano pure gli svizzeri!

    1. Simon avatar

      Dieses Thema hatten wir schon einmal [s. S’Päckli]. Sicherlich kann man es noch besser machen als die Eidgenossen – auch die Schweiz ist gewiss nicht perfekt. Trotzdem ist sie uns einen erheblichen Schritt voraus. Und vor allem: Mir ging es wieder einmal (wie man oben deutlich herauslesen kann) darum, dass Mehrsprachigkeit als solche machbar ist. Dafür ist die abgebildete Etikette Beweis genug.

      Den Schinken habe ich in einem coop-Supermarkt in Sankt Gallen gekauft, daher weiß ich übrigens nicht, ob in Graubünden andere Etiketten verwendet werden. Da in der Schweiz fast alle Produkte, die in Supermärkten verkauft werden, für die jeweilige Kette gesondert etikettiert werden (d.h., dass das selbe Produkt im Denner, bei der Migros, in der coop oder bei Manor i.d.R. jeweils eine andere Etikette besitzt) könnte ich mir kantonale Unterschiede sogar vorstellen. Doch noch einmal: Es ging mir nicht um die Verwendung dieser oder jener Sprache, sondern um die faktische Möglichkeit, Produkte übersichtlich in bis zu drei Sprachen zu beschriften. In Südtirol würde dies bedeuten: Deutsch, Italienisch, Ladinisch.

      ***

      Eine Anmerkung möchte ich noch zu MPreis machen: Dass die Nordtiroler Supermarktkette hier als Beispiel genannt wird, ist reiner Zufall (ich war vor einigen Monaten mit der Südtiroler Geschäftsleitung in Kontakt getreten) und soll den Betrieb nicht zum schwarzen Schaf stempeln, ganz im Gegenteil: Es handelt sich um ein Unternehmen, das einen großen Teil seiner Ware aus der Region (kurze Transportwege) bezieht und sehr viele Produkte führt, die schon »ab Werk« (mindestens) zweisprachig deutsch und italienisch beschriftet sind – sehr viel mehr als alle anderen Supermarktketten zusammen, wage ich hier mal dreist zu behaupten. Damit sind die MPreis-Läden ein echter Lichtblick in Südtirols vornehmlich einsprachiger Einkaufslandschaft.

      Auf zahlreiche Anregungen meinerseits ist die Geschäftsleitung damals prompt eingegangen (etwa Verzicht der Bezeichnung »MPreis Italia« auf den Etiketten, was dem regionalen Charakter der Kette nicht gerade entsprach). Mit der mehrsprachigen Beschriftung von frischen Erzeugnissen (z.B. Fleisch) hapert es dagegen noch.

  2. LosVonRom avatar
    LosVonRom

    Folgende E-Mail wurde an die Direktion der Handelskette “Eurospin” (direzione@eurospin.it) gesendet um sich dafür einzusetzen dass die Filialen von Eurospin in Südtirol endlich auch zweisprachig werden. Ich bitte auch andere aktive die E-Mail zu kopieren und an direzione@eurospin.it zu senden :

    Werte Direktion von Eurospin,

    im Namen aller Beschwerenden möchte ich eine Kritik zur Zweisprachigkeit in den diversen Supermarkt-Filialen in Südtirol machen. Trotz mehrfacher deutschprachiger Bevölkerung wird unsere Minderheit beim Einkaufen immer banachteiligt – trotz Autonomiestaututes. Wir können es einfach nicht weiter hinnehmen dass die gesamten Filialen nur in Italienisch beschriftet sind, die Produktinformationen auch nur einsprachig sind und auch viele Verkäufer nicht informiert sind das die Zweisprachigkeitsbestimmungen in Südtirol Gesetz sind. Trotz der vielen Produkte die nur in Italienisch beschrieben sind ist es doch noch verwunderlicher dass Produkte die nur in Deutsch normalerweise beschrieben sind einen großen Aufkleber haben welcher widerrum das Italienische hat. Wir bitten die Direktion der Handelskette Eurospin um Verständnis und würden uns wünschen dass endlich auch in Ihren Geschäften die Zweisprachigkeit eingeführt wird. In einigen Geschäften war es schon der Fall, deswegen wird es auch für Eurospin Zeit! Denn Sprachschutz ist ja bekanntlich auch Konsumentenschutz und dadurch werden auch nur Kunden verloren, die sich lieber nun im sehr gut organisierten sprachgerechten MPREIS bedienen und einkaufen….

    Mit freundlichen Grüßen,

    Die Südtiroler Konsumenten

    1. Simon avatar

      Wie wäre es, wenn du deine Emails vor dem Versand wenigstens gründlich durchlesen würdest? Formal wie inhaltlich kann ich mich deiner Aktion leider nicht anschließen.

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