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University Press.

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Die Gründung des Universitätsverlages Bozen-Bolzano University Press erfolgte 2005 mit dem Ziel der Förderung der wissenschaftlichen Kommunikation, der Lehre und des lebenslangen Lernens. Durch die Unterstützung der Publikationstätigkeit von Wissenschaftlern der Freien Universität Bozen soll die Verbreitung von Forschungsarbeiten und -ergebnissen an der Freien Universität Bozen erreicht werden. Das Verlagsprogramm entspricht dem Fächerspektrum und dem multilingualen Kontext der Freien Universität Bozen und umfasst derzeit mehr als 45 Veröffentlichungen.

Einleitung zum Katalog von Bozen-Bolzano University Press (bu,p).

Und hier ist eine Aufschlüsselung der derzeit im Katalog enthaltenen Publikationen1ohne Zeitschriften nach Sprachen:

29 Bücher sind auf Italienisch vorhanden, 13 (also nicht einmal halb so viele) auf Deutsch und ein einziges auf Ladinisch. Es gibt mehr englische als deutsche Publikationen. Hätte eine — mehrsprachige und öffentliche — Universität in einem Minderheitengebiet nicht auch und gerade die Aufgabe, Fachinhalte in den Minderheitensprachen aufzubereiten? In zumindest gleichwertiger Verfügbarkeit?

Siehe auch: 01

  • 1
    ohne Zeitschriften


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Comentârs

8 responses to “University Press.”

  1. Beppi avatar
    Beppi

    Es ist natürlich schon mal ein positiver Umstand, dass es überhaupt einen Universitätsverlag gibt. Viele andere Unis (derselben Größenordnung, aber auch größer) mussten den ihren aus Kostengründen schließen.

    Das sprachliche Ungleichgewicht wird m. E. aber zurecht kritisiert. Woran dies liegt möchte ich auch gerne wissen: Vielleicht gibt es einfach mehr italienischsprachige als ladinisch-oder deutschsprachige Angestellte? Oder man publiziert v.a. für den italienischen “Wissenschaftsmarkt”, z.B. im Wirtschaftsdepartement? Oder die deutschsprachigen Vertragsprofessoren werden nur für die Lehre eingespannt, forschen aber an ihrer Heimatuniversität, während die italienischsprachigen Professoren und Dozenten fix angestellt sind, und selbst an der FUB forschen?

  2. pérvasion avatar

    Der Anlass für meine »Statistik« ist ja, dass ich gestern bei einer Architekturbuchpräsentation an der Uni war. Ein deutschsprachiger Südtiroler Professor des »Master CasaClima« [sic] hat da sein — mit anderen Autoren geschriebenes — Buch vorgestellt, welches ausschließlich in italienischer Sprache verfügbar ist und auch »eher nicht« übersetzt werden soll. Der Vortrag wurde, obwohl in beiden Sprachen angekündigt, ausschließlich auf Italienisch gehalten, »perché ci sono alcune persone che in tedesco non lo capirebbero« (gefragt wurde aber niemand, ob es auch »alcune persone« gibt, die ihn auf Italienisch nicht verstehen würden*). Gerade Klimahaus-Daten (pardon: CasaClima!) sollten m.E. von der Südtiroler Uni in erster Linie (!) für Südtirol bereitgestellt werden, da es sich ja um ein einheimisches Kompetenzprojekt handelt. Stattdessen war während des Vortrags die ganze Zeit von »livello nazionale« und »nostro paese« die Rede. Natürlich soll sich unsere Uni nicht abschotten, aber anstatt sich an Staatsgrenzen zu halten, wäre es wünschenswert, wenn von einem Forschungsschwerpunkt Südtirol ausgehend ein breiterer Kontext (vielleicht Norditalien, Ostschweiz, Westösterreich, Süddeutschland?) berücksichtigt würde. Außerdem sollte die Uni als öffentliche Einrichtung m.E. den Auftrag haben, ihre Forschungsergebnisse zumindest in beiden großen Landessprachen (womöglich auch Ladinisch oder zumindest mit einer ladinischen Zusammenfassung) zu publizieren. Es wird doch immer die mangelnde Verwurzelung der Uni im regionalen Kontext bemängelt — in diesem speziellen Fall muss man ihr aber auch vorwerfen, dass sie nicht gerade viel dafür unternimmt.

    *) Das ist grundsätzlich auch egal: Ich bin der Meinung, dass in Südtirol jeder soviel passive Sprachkenntnisse haben sollte, dass er einem Vortrag folgen kann; dann aber dürfte sich ein deutschsprachiger Professor aber auch nicht veranlasst sehen, einen Vortrag mit dieser Begründung auf Italienisch zu halten.

  3. niwo avatar
    niwo

    @ pérvasion
    👏
    Einige Dinge scheinen an der Uni Bozen wohl ziemlich schief zu laufen. Dies betrifft ja nicht nur die von pérvasion im konkreten Fall aufgeworfenen Missstaende, sondern auch eine nationalstaatliche Logik bei Stellenbezetzungen. An der Uni Bozen wird zwar viel von Mehrsprachigkeit geschwaffelt, im Zweifel ist die lingua franca aber die Sprache des Nationalstaates.

  4. hunter avatar
    hunter

    und was ist mit der bibliotheksbenennung? wer hat das verzapft?

  5. m.gruber avatar
    m.gruber

    Hätte eine — mehrsprachige und öffentliche — Universität in einem Minderheitengebiet nicht auch und gerade die Aufgabe, Fachinhalte in den Minderheitensprachen aufzubereiten? In zumindest gleichwertiger Verfügbarkeit?

    Nein, das ist nicht primär Aufgabe einer Universität und steht sicher in der TODO-Liste weit, weit hinten. Zurecht, denn die Universität hat wichtigere Probleme zu bewältigen.

    In diesem Zusammenhang von “Missständen”, oder gar einer “nationalstaatliche Logik” (@niwo) zu reden scheint mir übertrieben. Mehrsprachigkeit ist nämlich auch ein Wirtschaftsfaktor, ein Luxus den wir uns leisten. Vielleicht besser gesagt : erst mal in der Lage sein müssen zu leisten.

    Wissenschaftlichen Publikationen sind genauso wie die “Architekturbuchpräsentation” (egal ob öffentlich finanziert oder nicht) an ein gewisses Publikum gerichtet und nicht dazu da einen sprachlichen Proporz genüge zu tun. Wenn es jemand für richtig hält seinen Vortrag in italienisch abzuhalten, dann ist das seine Entscheidung, die man respektieren sollte, ohne allerlei Verschwörungstheorien aufzustellen (@niwo).

    Gerade Klimahaus-Daten (pardon: CasaClima!) sollten m.E. von der Südtiroler Uni in erster Linie (!) für Südtirol bereitgestellt werden, da es sich ja um ein einheimisches Kompetenzprojekt handelt.

    An den wirtschaftlichen Aspekt hast du wohl nicht gedacht und daran, dass das Klimahaus gerade expandiert. Gegenfrage: Warum schreibst du deine Kommentare nicht in allen 3 Landessprachen? Weil du nicht die Zeit dazu hast nehme ich an. Wenn ich dir aber 5000€ im Monat dafür breitstelle sieht die Geschichte wahrscheinlich anders aus.

    1. pérvasion avatar

      Nein, das ist nicht primär Aufgabe einer Universität und steht sicher in der TODO-Liste weit, weit hinten.

      Muss man nur primäre Aufgaben erfüllen?

      Zurecht, denn die Universität hat wichtigere Probleme zu bewältigen.

      Welche?

      In diesem Zusammenhang von ”Missständen”, oder gar einer ”nationalstaatliche Logik” (@niwo) zu reden scheint mir übertrieben. Mehrsprachigkeit ist nämlich auch ein Wirtschaftsfaktor, ein Luxus den wir uns leisten. Vielleicht besser gesagt: erst mal in der Lage sein müssen zu leisten.

      Ich dachte, Mehrsprachigkeit wäre in Südtirol Normalität. Wenn es ein Luxus ist, würde ich sie abschaffen, ich halte nichts von Luxus.

      Wissenschaftlichen Publikationen sind genauso wie die ”Architekturbuchpräsentation” (egal ob öffentlich finanziert oder nicht) an ein gewisses Publikum gerichtet und nicht dazu da einen sprachlichen Proporz genüge zu tun.

      Wer spricht von Proporz? Ich habe meine Frage deutlich formuliert, nämlich, ob eine Uni in einem Mehrsprachigen Gebiet nicht die Aufgabe hätte, Inhalte mehrsprachig aufzuarbeiten und bereitzustellen. Du hast darauf bereits geantwortet: Es ist ein Luxus. Aber mit Proporz hat das nichts zu tun.

      Wenn es jemand für richtig hält seinen Vortrag in italienisch abzuhalten, dann ist das seine Entscheidung, die man respektieren sollte, ohne allerlei Verschwörungstheorien aufzustellen (@niwo).

      Jeder darf an einer mehrsprachigen Uni seine Vorträge in der Sprache halten, die ihm beliebt. Kritisiert habe ich nicht, dass der Vortrag auf Italienisch gehalten wurde, sondern mit welcher Begründung dies geschehen ist. Wenn man einen Vortrag — an einer mehrsprachigen Uni — vorauseilend in der Nationalsprache hält, weil ihn sonst jemand nicht verstehen könnte, ist das m.E. sehr wohl der nationalstaatlichen Logik (s. oben) geschuldet. Meine Begleitung und mich hat zum Beispiel niemand gefragt, ob wir einem Vortrag auf Italienisch folgen können (ist auch nicht notwendig, aber dann bitte umgekehrt auch nicht).

      An den wirtschaftlichen Aspekt hast du wohl nicht gedacht und daran, dass das Klimahaus gerade expandiert.

      Hmmm… doch, aber meine Frage war ja eine andere (siehe oben). Habe ich kritisiert, dass es eine italienische Version des Buches gibt? Nein. Habe ich kritisiert, dass eine deutsche Version »eher nicht« geplant ist? Ja.

      Gegenfrage: Warum schreibst du deine Kommentare nicht in allen 3 Landessprachen?

      Gegen-Gegenfragen: Habe ich einen öffentlichen Auftrag? Werde ich bezuschusst? Wie kommst du denn dazu, ein privates Blog mit einem öffentlichen Verlag zu vergleichen?

  6. pérvasion avatar

    Zum Vergleich: Auszug aus dem katalanischen Universitätsgesetz 1/2003:

    1. Les universitats del sistema universitari de Catalunya tenen com a objectius fonamentals:

    […]

    d) La incorporació de la llengua catalana a tots els aÌ€mbits del coneixement i la contribució al procés de normalització de l’ús científic, cultural i social del catalaÌ€.

    Übersetzung von mir:

    1. Die Universitäten des katalanischen Universitätssystems haben als grundlegende Ziele:

    […]

    d) Die katalanische Sprache in alle Wissensbereiche einzubringen und zum Normalisierungsprozess des wissenschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Gebrauchs des Katalanischen beizutragen.

    Dort ist man also nicht der Ansicht, dass

    das nicht primär Aufgabe einer Universität [ist] und sicher in der TODO-Liste weit, weit hinten [steht]

    Ich teile die katalanische Auffassung.

  7. tuscan avatar
    tuscan

    Da questi dati risulta evidente che le pubblicazioni in tedesco sono nettamente minoritarie rispetto a quelle in italiano, mentre invece le edizioni di una università  catalana, si suppone, pubblicheranno in modo equilibrato tra castigliano e catalano, o addirittura ci sarà  una discriminazione positiva a favore di quest’ultimo. E siamo anche d’accordo che addurre cifre e numeri a sostegno di una certa tesi spesso è il migliore antidoto contro le alterazioni della realtà  causate dalle visioni soggettive o di parte. Ma quando si parla di minoranza, la si può considerare solo come un fatto statistico? Direi proprio di no, anzi, parlando di Catalogna e Sudtirolo, sarebbe interessante sapere come il concetto di minoranza viene percepito rispettivamente dalla “gente” dei due territori nonché dagli osservatori esterni. Sono convinto che verrebbero fuori risposte alquanto diverse.

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