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Amerikaner.
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Autor:a

ai

Alpinipreisträger Florian Kronbichler sagt im TAZ-Interview:

Menschlich hab ich Enrico Letta lieber gehabt. Er ist ein klassischer Italiener. Renzi ist ein Amerikaner, den das Volk will. Er ist schwer berechenbar.

  • Die Berechenbarkeit der »klassischen Italiener« (einschließlich Letta) durften wir Südtiroler im Laufe der letzten Jahre miterleben.
  • Sonderbar, dass nicht das Volk gefragt wird, wen es will — Kronbichler (der neuerdings auch die direkte Demokratie einschränken möchte) es aber immerhin trotzdem weiß.


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Comentârs

16 responses to “Amerikaner.
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  1. niwo avatar
    niwo

    Immer wieder erstaunlich was Alpinipreisträger und Politkommentator Kronbichler so zu berichten weiß. Von Theiner wurde er neuerdings sogar gelobt, da er sich kritisch über die direkte Demokratie geäußert hat. Und bei Renzi weiß er ja auch genau, dass ihn das Volk will, das könnte glatt Wahlen ersetzen, was ungeheure Kosten einsparen würde.
    Glücklich ein Völkchen mit Leuten, wie dem Alpinipreisträger, die das Gras wachsen hören.

    1. pérvasion avatar

      Würden wir die Landtagswahlen abschaffen und dem Auguren Kronbichler übertragen, hätte dies noch einen »Vorteil«: Erstens die genannte Kostenersparnis und zweitens, dass keine Unabhängigkeitsbefürworter mehr im Landesparlament säßen.

  2. Flo avatar
    Flo

    Menschlich hab ich Enrico Letta lieber gehabt. Er ist ein klassischer Italiener.

    Das ist ja auch das Problem von Kronbichler, da er nie so ein “klassischer Italiener”, so hart er es auch immer versucht, sein wird. Dieser Minderwertigkeitskomplex* scheint bei fast allen Antworten durch, die er so von sich gibt. Wenn seine Ansichten nicht so gefährlich und quer wären, könnte man fast zynisch sein, und ein Trinkspiel daraus machen…

    *Anonym (bin mir aber nicht mehr sicher) hat den Grund dafür vor einiger Zeit mal treffend in einem Comment über Kronbichler erklärt.

    1. a&a&a avatar
      a&a&a

      Wenn ich mich recht entsinne stammt dieser Kommentar von Harald Knoflach. Es ging um die Generation Kronbichler und was diese auszeichnet.
      Ja der Flor…, kommt eben auch nicht aus seiner Haut heraus.

      btw: Der “klassische” Italiener ist wohl Berlusconi.
      Er muss nicht so sein wie die Italiener, denn er schaffte es, dass die Italiener so sein wollen wie er..

      1. Harald Knoflach avatar

        nö. kann mich nicht erninner, dass ich das geschrieben hätte. wenngleich ich mich hin und wieder kritisch über flor geäußert habe.

      2. a&a&a avatar
        a&a&a

        Soda,
        hab’ ein wenig gestöbert und den Kommentar von Robert
        gefunden und nicht von Harald Knoflach wie oben vermutet.
        Der Inhalt ist mir jedenfalls in Erinnerung geblieben:

        Kurioserweise gibt es diese Spezies [Anm. die ST Grünen] fast nur in der Altersgruppe von Kronbichler. Das hat wohl mit den besonderen historischen Umständen zu tun und mit der Tatsache, dass er in einem Dorf aufgewachsen ist. In seiner Jugend gab es diese besondere Konstellation: eine rückständige, autoritäre, abgeschlossene dörfliche Gesellschaft, oft durchdrungen von katholischer Bigotterie und kaum aufgearbeitetem Nationalsozialismus. Damals verkörperte das Italienische in Südtirol im Gegensatz zu heute auch die Moderne, höhere Bildung, Urbanität etc. Manche haben den Vater-Sohn-Konflikt dann eben so ausgetragen, dass sie extrem in die andere Richtung gegangen sind und besonders italophil wurden.

  3. succus avatar
    succus

    Ich frage mich immer wieder, welche Rolle Kronbichler in Rom einnimmt. Bisher habe ich nichts von konkreter parlamentarischer Arbeit von ihm vernommen, vielmehr beschränkt sich sein Engagement in erster Linie auf die eines Kommentators. Schon wieder so ein Reinfall für die Grünen.

  4. CSVR avatar
    CSVR

    Er macht auf hoch intellektuell, ist aber m.E. schwach.

  5. redwood forest avatar
    redwood forest

    In mehrfacher Hinsicht eine interessante Aussage von F. Kronbichler. “Renzi ist ein Amerikaner” ist ja eindeutig falsch (ich nehme jedenfalls an, dass Renzi kein US-Staatsbuerger ist), “den das Volk will”: klingt in diesem Zusammenhang beinahe wie ein Vorwurf, wobei ich bisher naiverweise geglaubt habe, dass Politiker (gerade aus dem linken Spektrum), generell vom Volk geliebt oder wenigstens akzeptiert werden wollen. Als in den USA lebender Suedtiroler finde ich, dass es sowohl in den USA als auch in Italien viel zu viele inkompetente, abgehobene, arrogante und korrupte Politker gibt. Ein Typ wie Obama (bei all seinen Fehlern) wuerde Italien aber mMn durchaus gut tun.

  6. m.gruber avatar
    m.gruber

    Mal wieder Kronbichler-Bashing?

    Nun ja, wenn man Kronbichler nicht verstehen will, dann versteht man ihn auch nicht. So einfach ist das!

    Aber ich erkläre euch immer wieder gerne, was Kronbichler sagt.

    Zunächst mal beginnt sein Zitat mit dem Wort “Menschlich”. Das müsste man eigentlich zum Anlass nehmen, um Kronbichlers Aussage als stark persönliche Einschätzung wahrzunehmen. Dagegen wehrt ihr euch aber trotzig.

    # “Renzi ist ein Amerikaner”
    Darunter versteht Kronbichler offensichtlich Renzis politischen Stil. Im Artikel erklärt das K. auch noch ausführlicher: “Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.”
    Dieses “sich bloß nicht mit Vergangenem befassen”, “lasst uns nach vorne schauen” war und ist eine typische Abwehrhaltung der amerikanischen Außenpolitik. Während des 2. Irakkrieges haben die Amis das ja gebetsmühlenartig wiederholt.
    Renzi macht das ähnlich, aber in anderer Form. Er ändert andauernd seine Meinung: Zuerst wollte er Letta nicht stürzen, dann wollte er vom Volk gewählt werden, er wollte auch mal Berlusconi nicht treffen, dann war er mal gegen ius soli …. usw. das alles hat sich Renzi nochmal überlegt. Das “acqua passata” – Prinzip.

    # “den das Volk will”
    Dass Renzi populär ist und mit großer Wahrscheinlichkeit auch vom Volk bei anstehenden Wahlen gewählt werden würde kann man den aktuellen Umfrageergebnissen entnehmen:
    http://media.polisblog.it/7/7c6/sondaggi-politici2-620×350.jpg

    Das als Aufhänger zu nehmen (z.B. … “könnte glatt Wahlen ersetzen”) ist doch unterirdisch. Aber es bleibt einem selbstverständlich freigestellt, ob und wann man seine firewall hochfahren möchte.

    1. hunter avatar
      hunter

      @ m. gruber

      ich erkläre dir gerne, was in dem posting steht:

      erstens, dass berechenbarkeit in den vergangenen jahrzehnten nicht gerade ein wesenszug italienischer politik war.
      zweitens, dass regierungswechsel in letzter zeit nicht auf der basis von wahlen erfolgen.

      1. m.gruber avatar
        m.gruber

        @hunter:
        Ja, danke, ich glaube, soweit hab ich’s gerade noch verstanden ;)

        Wo ist aber der Konnex zu Kronbichlers Zitat?

        # Sagt K. berechenbarkeit ist ein Wesenszug italienischer Politik?
        Nein er sagt lediglich: (er) Renzi ist schwer berechenbar.

        # Sagt K., dass die letzten ital. Regierungen vom Volk gewählt wurden?
        Nein, er sagt lediglich: Das Volk will (ihn) Renzi.

        Hmmm … ziemlich gegensätzliche Aussagen, nicht? Um beides gleichzusetzen muss man schon auf Durchzug schalten.

    2. redwood forest avatar
      redwood forest

      Ich verfolge die italienische Innenpolitik zu wenig, um eine fundierte Meinung zu Letta, bzw. Renzi zu haben. Die Art und Weise, wie Renzi Letta abgesaegt hat, war aber nicht sehr elegant, und ich erwarte mir auch mit Renzi keine grundlegende Verbesserung des italienischen politischen Stils. Was mich an Kronbichlers Zitat geaergert hat (umd mein Posting provoziert hat), war die Bezeichnung Renzis als ‘Amerikaner’ in einem wohl eindeutig negativen Kontext. Kronbichler (dem ich generell politisch wohl relativ nahe stehe) verfaellt damit dem in links-alternativen Kreisen weit verbreiteten Anti-Amerikanismus, was mich, als in den USA Lebenden, a bisserl stoert (dass auch in den US sehr viele Dinge schieflaufen ist eh klar). That’s it.

  7. proEuregio avatar
    proEuregio

    … bei Kronbichler fällt mir immer folgende Logik ein, wonach jemand sagt: … “ich komme später und geh dafür früher …”.
    Da braucht es dann ernstlich den Herrn Gruber, der uns die Welt erklärt …

  8. fabivS avatar
    fabivS

    Kronbichler sta vivendo un sogno. Probabilmente è più felice di Rocco Siffredi, che poraccio, ogni tanto qualche dispiacere sul lavoro ce l’avrà  pure. No, invece lui lo pagano una cifra assurda solo per stare a Roma, città  che a lui piacerà  un sacco, in mezzo alla gente che ha sempre reputato come la migliore e per scribacchiare commentini sul più italiano o il più americano. Che cosa cacchio vorrà  dire, poi, lo sa solo lui. Ma non importa: se io scrivo su FB commenti farlocchi sul presunto carattere nazionale delle persone, lo faccio sapendo che è sociologia da grandi magazzini. Lui invece no, lui è intelligente e con spirito critico.
    Credo che se ai tempi di Techet fossero esistiti i Verdi, Kronbichler avrebbe avuto un ruolo uguale e contrario a quello di Knuidlschädl nella sua satira anti-tirolese.

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