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Atreju, Opposition als Gütesiegel für die Faschos.

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Morgen geht in Rom das jährliche Parteifest der neofaschistischen Fratelli d’Italia zu Ende. Und wieder einmal haben Linke, Oppositionelle und angebliche Antifaschistinnen nichts dazugelernt, erneut legitimieren sie die extreme Rechte durch ihre bloße Anwesenheit und tragen ein weiteres Stück zu ihrer gesellschaftlichen Normalisierung bei.

Besonders fatal agierte Oppositionsführerin Elly Schlein (PD). Ihre Nichtteilnahme inszenierte sie so ungeschickt, dass Giorgia Meloni (FdI) öffentlich als Siegerin dastand. Schlein lehnte nicht grundsätzlich ab, sondern knüpfte ihre Teilnahme an ein direktes Duell mit der Regierungschefin. Meloni konterte, indem sie auch Giuseppe Conte (5SB) ins Spiel brachte — und machte so sichtbar, dass sich die beiden größten Oppositionsparteien nicht einmal über die Führungsrolle einig sind. Schlein sagte ab, Conte nahm teil, obwohl er dann gar nicht mit Meloni auf dem Podium stand.

Andere prominente Oppositionelle, die es sich nicht nehmen ließen, die Faschistinnen durch ihre Anwesenheit zu adeln, waren diesmal Francesco Rutelli, erster grüner Bürgermeister Roms, der Meloni für ihre Außenpolitik lobte, ferner Matteo Renzi (Italia Viva), Carlo Calenda (Azione) und der Co-Sprecher der Europäischen Grünen, Angelo Bonelli (vgl.). Neben zahlreichen Journalistinnen und vermischter Prominenz (Gigi Buffon, Raoul Bova, Ezio Greggio, Mara Venier, Carlo Conti, Bruno Vespa) war außerdem auch der aktuelle Bürgermeister der italienischen Hauptstadt, Roberto Gualtieri (PD) dabei.

Mit Hilfe der externen Gäste gelingt es Fratelli d’Italia regelmäßig, Atreju als eine angeblich neutrale Debattenplattform zu inszenieren. Doch jede Teilnahme erzeugt symbolisches Kapital, selbst wenn Kritik geübt wird. Die Botschaft lautet: So schlimm können die Faschos nicht sein, wenn selbst ihre Kritikerinnen kommen.

Atreju ist kein Ort, an dem Macht herausgefordert, sondern einer, an dem sie inszeniert wird. Redezeit, Bühne, Moderation und Kontext liegen vollständig in der Hand der Rechten. Kritik wird eingerahmt, nicht zugespitzt. Wer sich zu Atreju begibt, spielt bereits nach den Regeln der Fratelli. Dissens dient nicht dem Erkenntnisgewinn, sondern wird zur sterilen Dekoration demokratischer Offenheit, zum Gütesiegel für die Rechten.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01



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