Da heute einige Erledigungen am Bozner Gericht angesagt waren, bin ich wieder einmal mit einer staatlichen Behörde in Kontakt gekommen. Ich habe keine Beamtin getroffen, die der deutschen Sprache auch nur ansatzweise mächtig sein mochte, von der Infostelle (!) am Eingang bis in die hinterste Kanzlei. Selbst manche Beschilderung und Aushänge (Öffnungszeiten, Bürgerinneninformationen…) waren ausschließlich in Dantes Sprache verfasst. Ich finde es zutiefst beschämend, dass gerade jene, die über die Einhaltung von Gesetzen wachen müssten, glauben, sich darüber hinwegsetzen zu können. Wie soll man sich von diesem Gericht erwarten, dass es etwa die einschlägigen Sprachbestimmungen im Arzneisektor kontrolliert und Übertretungen verurteilt?
Ich wage nicht auszudenken was wäre, gäbe es in der Landesverwaltung irgendwo eine derart diffuse Missachtung der Zweisprachigkeit.
All das hat mich an die Zahlen des Astat-Sprachbarometers erinnert, wonach kaum eine Italienerin in Südtirol je in einem Amt mit ihrer Sprache gescheitert ist, während das Deutsche als Amtssprache trotz eines Anteils von nahezu 70% Muttersprachlerinnen noch immer klare Schwierigkeiten hat — und diesbezüglich näher beim Ladinischen als beim Italienischen anzusiedeln ist:
Es ist mühsam, dass wir knapp 35 Jahre nach Verabschiedung des zweiten Autonomiestatuts noch immer um Grundsätzliches und Selbstverständliches kämpfen müssen. Da gehen nach wie vor Energien verloren, die in einer anderen Art von Zukunftsplanung wesentlich besser investiert wären.
Siehe auch 1›
3 replies on “Am Landesgericht.”
A mio modesto avviso questo è un classico esempio della “divisione dei poteri” che vige in Sudtirolo (cioè tra stato e provincia). Una divisione che eredita i ritardi del passato in fatto di bilinguismo (dovrei dire, come dico sempre, plurilinguismo, ma che i ladini siano oggettivamente i più discriminati è una cosa sulla quale si tende sempre colpevolmente a sorvolare) e che l’evoluzione del sistema (anche dopo l’entrata in vigore del II statuto d’autonomia) non sembra correggere sensibilmente.
Del resto, non certo a parziale risarcimento dei fatti da te denunciati, ma per comprendere ancora meglio l’involuzione di questo sistema, basta dare un’occhiata, a pag. 81 del volume dell’ASTAT da te citato, al grafico 2.5.
Alla domanda:
Ritiene che il gruppo linguistico a cui appartiene sia svantaggiato nel lavoro e nella professione?
I ladini rispondono “sì, sempre” con una percentuale del 2,1 %, i tedeschi con una percentuale dello 0,7 % e gli italiani con una percentuale del 16,9 % (e addirittura del 56 % alla risposta “sì, a volte”).
Io proporrei anche questo quesito: se un sudtirolese di lingua italiana si rivolgesse ad un sudtirolese di lingua tedesca usando l’Hochdeutsch, quante volte quest’ultimo gli risponde usando la medesima lingua? Penso che la percentuale di risposte affermative non superi il 30%.
Quelle: Stol am 230807.