Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) macht die Migrationspolitik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten direkt für die steigende Anzahl von Toten im Mittelmeer verantwortlich. Ausdrücklich an erster Stelle wird in einem gestern veröffentlichten Bericht die menschenverachtende Politik der neuen italienischen Regierung (Lega/5SB) angeprangert, die Migrantinnen missbrauche, um politischen Druck auf andere EU-Länder auszuüben.
Zudem bestehe die konkrete Gefahr, dass Handelsschiffe künftig davor zurückschrecken, in Seenot Geratene zu retten, da sie anschließend oft tage- und wochenlang ausharren müssten, bevor sie Gerettete — die teils dringender medizinischer Versorgung bedürfen — an einem sicheren Hafen absetzen dürfen.
Die Übergabe Geflüchteter an die libyschen Behörden bezeichnet die Menschenrechtsorganisation hingegen als Bruch von internationalem und europäischem Recht. Dabei hätte sich die Anzahl von Menschen, die von Libyen willkürlich in Haftzentren festgehalten werden, allein seit März von 4.400 auf 10.000 mehr als verdoppelt. Sowohl die libyschen Lager, als auch die Küstenwache des nordafrikanischen Landes seien für ihre systematischen Menschenrechtsverletzungen (Misshandlungen bis hin zur Folter) bekannt, an denen sich die EU und speziell Italien durch ihre Zusammenarbeit mit den dortigen Behörden mitschuldig machten.
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