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Gehegtes Faschistenwerk.
Beinhaus Gossensaß

Neulich war ich im Wipptal unterwegs, da ist mir auf der Rückfahrt beim Beinhaus in Gossensaß ein Fahrzeug des italienischen Heeres aufgefallen.

Unkenntlichmachung des Militärkennzeichens von mir

Da ich für meinen darauffolgenden Termin sowieso zu früh dran war, habe ich kurz angehalten — und bemerkt, dass gerade der Rasen gemäht wird. Das offizielle Heer des italienischen Staates hegt und pflegt die faschistischen Relikte in Südtirol also nach wie vor.

Dagegen ist von einer kritischen Erinnerungskultur keine Spur. Selbst die vom Land (!) angebrachten Erklärungstafeln dürfen nicht auf Staatsgrund stehen, da eine Interpretation unerwünscht ist.

Erstaunt war ich aber auch über die beiden Gefahrenschilder, die just neben den Erklärungstafeln aufgetaucht sind — und zwar schön auf beiden Seiten, wie man auf dem ersten Bild erkennen kann. Die Botschaft scheint zu sein: Wenn ihr das lest, trifft euch was von oben.

Siehe auch ‹1 ‹2 ‹3 ‹4 | 1› 2› 3› 4›

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6 replies on “Gehegtes Faschistenwerk.
Beinhaus Gossensaß

Dafür baut das Land diesen Leuten Wohnungen und renoviert die alten Kasernen, damit sie noch mal 100 Jahre bleiben, weil das italienische Militär ist ja ein wertvoller Wirtschaftsfaktor.

… und die convivenza muss ja “kultiviert” werden …
Ortsnamenkultur? – Es gibt Wichtigeres …

Bezeichnend ist auch, dass man da von der Kirche nichts hört. Dass da Gebeine von Menschen zur Schau gestellt und für einen bestimmten Zweck missbraucht werden, das müsste doch die Amtskirche auf den Plan rufen. Menschen gehören wennschon auf einem Friedhof beerdigt und in diesem Fall da anzunehmen ist, dass sie christlichen Glaubens waren, müsste man sich von kirchlicher Seite zu Wort melden und dies einfordern. Solche “Stätten” sind ja zum Schämen, schon wegen der Pietätlosigkeit. Aber es gilt wohl die Devise: Bloß nirgends anecken.

Sind wir überhaupt sicher, dass da auch Gebeine drinnen sind? Oder ist vielleicht alles nur Show?

Ich verstehe die angebrachte Kritik nicht. Ossuarien werden von der katholischen Kirche seit rund 800 Jahren errichtet bzw. geduldet, warum sollte sich hier die Amtskirche (?) echauffieren?
Zweites Thema, warum sollte “wennschon” die Erdbestattung bevorzugt werden? Auch hier hat die Kirche, nach jahrhundertelangem Ringen, seit rund 50 Jahren die Feuerbestattung sagen wir erlaubt oder toleriert, wenngleich mit einigem Zähneknirschen.
Und die Haltung der katholischen Kirche zum Faschismus und Nationalsozialismus bedarf eigentlich keiner weiteren Erklärung, oder?

… die Amtskirche BZ-Bx gehört ja zum “Triveneto” …
dies passt zu AltoAdige – und wer die Geschichte kennt – weiß, dass AA gleichbedeutend ist mit Terra di Tolomei e Mussolini fino a oggi …

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