Laut diesjähriger Invalsi-Studie, deren Güte ich nicht beurteilen kann, schneiden die italienischsprachigen Schulen in Südtirol im staatsweiten Vergleich sowohl in Italienisch als auch in Mathematik schulstufenübergreifend unterdurchschnittlich ab. Weit überdurchschnittliche Ergebnisse wurden hingegen in Englisch erzielt.
Insbesondere was Italienisch betrifft, handelt es sich dabei um einen Trend, der schon seit Jahren beobachtet und immer wieder — zum Beispiel auch jetzt von Salto — mit dem Deutschunterricht in Verbindung gebracht wird.
Laut mehreren Pädagoginnen, die man letztes Jahr befragt habe, so Salto, seien die »gravierenden Probleme« mit Italienisch (und Mathematik) wenigstens teilweise auf den »Schwall« an Stunden mit deutscher Unterrichtssprache zurückzuführen, die während der ersten acht Schuljahre den Lernrhythmus bedeutend verlangsamen würden, ohne eine deutliche Verbesserung der Zweitsprachkenntnisse zu bewirken.
Solche Aussagen sind sonderbar, heißt es doch regelmäßig, das gleichzeitige Erlernen mehrerer Sprachen schade der Muttersprache nicht und würde sie sogar noch stärken. Das ist an den italienischsprachigen Schulen in Südtirol so womöglich nicht der Fall. Eine ähnliche Entwicklung könnte für eine sprachliche Minderheit (und somit für die gesellschaftliche Mehrsprachigkeit insgesamt), wie wir hier auf seit langem warnen, fatale Folgen haben.
Die genauen Gründe und Mechanismen, die zum Misserfolg geführt haben, will die italienische Schule nun wissenschaftlich untersuchen lassen.
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