Foto: Südtirol News.
Unbekannte haben zwischen Mittwoch und Donnerstag mehrere mit Farbe gefüllte Ballons auf das monumentale faschistische Relief geworfen, welches sich auf den Finanzämtern am Bozner Gerichtsplatz befindet. Mit mindestens einem Geschoss wurde das Abbild von Diktator Benito Mussolini getroffen, welches seitdem mit gelber Farbe verunreinigt ist. Seit Jahren wird über die Entfernung, Verdeckung oder Historisierung des Werkes diskutiert, ein Ideenwettbewerb für die künstlerische Aufarbeitung wurde von den Entscheidungsträgern de facto ignoriert. Am laufenden Wochenende wird die Landeshauptstadt von Zehntausenden Alpini und Veteranen in Besitz genommen, die Ehrentribüne der Veranstaltung befindet sich — wie hier schon kritisiert — unterhalb des Reliefs.
Siehe auch 1›
6 replies on “Ziviler Widerstand gegen Mussolini.”
“Der, wer kein Faschist ist,
werfe den ersten Farbbeutel!”
Wie lange wird es dauern bis der Staat die Renovierung startet?
Heißt es von interessierter Seite nicht immer, die faschistischen Relikte seien Zeitzeugnisse und müssten daher so erhalten bleiben, wie sie sind? Heißt es nicht weiter, wenn sie im Krieg zerstört worden wären, würde sie niemand mehr aufbauen — wo sie jetzt aber nunmal da seien, müsse man sich mit ihnen abfinden? Wer entscheidet jedoch, wann die »legitime« Entwicklung zu Ende ist, angehalten werden muss und welches der erhaltenswerte Zustand ist? Die Entfernung der Flecken wäre doch ein Widerspruch gegen die Logik des Bewahrens historischer Spuren. An ihnen kann man schließlich den Widerstand erkennen und erklären, den Teile der Bevölkerung gegen die Verherrlichung totalitärer Regimes im öffentlichen Raum aufbringen. Wird der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt, legt das dann nicht nahe, dass es den Verantwortlichen nicht — wie sie vorgeben — um den Erhalt des historischen Gedächtnisses geht…?
Österreichisches Parlament
… wie sieht es mit einem solchen Gesetz (und mit der entsprechenden Einhaltung) in Italien aus?
Sanktions-Beträge müssten doch eine willkommene Einnahme für die notleidenden öffentlichen Kassen darstellen!
Was soll mit den Stein-gewordenen “Devotionalien” geschehen die auch noch mit öffentlichen Geldern auf Glanz gebracht werden?
– Signor Monti, schon darüber nachgedacht? – Mit den Einnahmen könnten z. B. Kolosseum und Pompeji wieder aufgerichtet werden!
sehr interessante analyse:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13495408.html
Eine Südtiroler Antwort auf das Problem der Historisierung,