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Es reift schön langsam…

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Da ist man mal kurz weg — im Urlaub — und schon steht die (Blog-)Welt auf dem Kopf! Im Laufe der letzten Tage hat sich in der Sache viel getan, angefangen beim Leitartikel der aktuellen ff bis hin zur regen Diskussion hier bei uns.

Mit freundlicher Genehmigung Norbert Dall’Òs gebe ich hier seinen Beitrag wieder, erschienen in ff 09 vom 26. Februar:

Ich hatte einen Traum

Die “dynamische Autonomie” ist zum Stillstand gekommen, die Sache mit dem Föderalismus überzeugt nicht. Wennschon – dennschon: Man müsste vielleicht nur etwas Phantasie walten lassen.

Die Sache mag eine Bagatelle sein – ist aber bezeichnend für die verfahrene Situation in Sachen dynamische Autonomie: An den Grenzen Südtirols wachen acht sogenannte Grenzveterinäre, dass bei den Lebensmittelimporten alles mit rechten Dingen zugeht. Die Veterinäre sind sicherlich tüchtig und professionell. Aber es handelt sich um Beamte des italienischen Staates. Sie sind organisiert, wie die Beamtenschaft in Italien halt organisiert ist. Der Dienst funktioniert schlecht. Die betroffenen Unternehmen müssen sich alles Erdenkliche einfallen lassen, um ihre Produkte in vernünftigen Zeiten über die Grenze zu bringen. Warum sind die Grenzveterinäre nicht Landesbeamte? Warum übernimmt das Land Südtirol nicht den Dienst? Der Übergang vom Staat aufs Land hätte schon längst vonstattengehen sollen – aber Rom bockt. Seit Berlusconi und seine Mander am Ruder sind, geht nichts mehr in Sachen Kompetenzabtretung. Ob ein Dienst funktioniert oder nicht, interessiert die Herren in Rom nicht. Wichtiger ist offensichtlich, uns Crucchi zu zeigen, wo der Bartl den Most holt. Um die dynamische Autonomie ist es still geworden. Der Grund: Mit der – ausgerechnet von der Wirtschaft torpedierten – Mitte-links-Regierung war gut Kirschen essen. In Bozen und in Rom hatte man ein gemeinsames Interesse: den öffenlichen Dienst effizienter gestalten. Warum sollten die Straßen beim Staat bleiben, wenn das Land Südtirol viel besser dafür sorgen kann? Rom sparte – und Südtirol konnte seine Effizienz unter Beweis stellen. Nicht, dass hier alles bestens läuft. Aber die Regel: Südtirol macht es besser als Rom – diese Regel ist unbestreitbar. Wenn die dynamische Autonomie zum Stillstand gekommen ist, heißt das, dass Südtirol keine zusätzlichen Kompetenzen übertragen bekommt. Das heißt weiters: Die angestrebte Vollautonomie ist eine Illusion. Mit dieser Situation könnte ich durchaus leben, würde sich der Staat Italien, dessen Politik und stolzes kulturelles Erbe sich in eine Richtung entwickeln, die ich irgendwie mittragen kann. Aber genau das tut es nicht. Als einst glühender Fan der italienischen Art zu leben, leben zu lassen und zu überleben, stelle ich Tag für Tag mit Grausen fest, dass es bald nichts mehr gibt, mit dem ich mich identifizieren kann. Vielleicht inspiriert vom Schützenaufmarsch am Sonntag in Meran hatte ich einen sonderbaren Traum: Barbara Repetto, die Landesrätin, stand an der Bozner Talferbrücke und sammelte Unterschriften. Auf einem Plakat stand geschrieben: “Per l’autodeterminazione. Für die Selbstbestimmung.” Hunderte Menschen standen Schlange, warteten darauf, ihre Unterschrift auf das Dokument setzen zu können. Alle sprachen italienisch. Tags drauf hatte ich den Traum längst vergessen, da traf ich einen Freund, der wild über die Zustände in der Post schimpfte – und dann meinte: “Wenn ich ein deutschsprachiger Südtiroler wäre, wäre ich für die Selbstbestimmung.” Hoppla! Und was, wenn man der Selbstbestimmung die ethnische Sprengkraft nehmen würde? Was, wenn man die Rückkehr zu Österreich mal ausschließen und stattdessen andere Varianten durchdenken würde: Südtirol als autonome, selbstständige Pufferregion, eingebettet und geschützt von Europa, mit gewissen Bereichen (zum Beispiel Außenpolitik), die entweder an Rom oder Wien delegiert werden? Wer sollte was dagegen haben, wenn das Ziel eine bessere, möglichst bürgernahe Verwaltung ist? Wer sollte was dagegen haben, wenn die Gesetze, die unser Leben bestimmen, in Bozen und nicht mehr in Rom geschrieben werden? Hand aufs Herz: Können Sie sich am Föderalismus, so wie ihn sich Berlusconi oder Bossi vorstellen, erwärmen? Ich nicht. Aber ich habe auch keine Lust, weiterhin zwischen der Nicht-Alternative Italien oder Österreich entscheiden zu müssen. Vielleicht sollten wir doch unsere Phantasie walten lassen – und alle gemeinsam, Deutsche, Italiener, Ladiner, mal darüber nachdenken, ob es denn nicht einen machbaren Weg gibt, um diesem Staat auf eleganter Weise “Ciao” zu sagen. Und wenn es nur ein Traum ist.


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Comentârs

25 responses to “Es reift schön langsam…”

  1. wiesion [fl] avatar
    wiesion [fl]

    kann mich dem nur anschliessen.
    eine rückkehr zu österreich ist zum jetzigen zeitpunkt definitiv zu spät und wäre alles andere als zukunftsgerichtet. und ich glaube nicht mal, dass österreich südtirol “zurückhaben” möchte. auch habe ich das gefühl, dass der minderheitenschutz in österreich nicht in einem besonderen masse gewährleistet ist und der föderalismus auch eher begrenzt ist. im endeffekt würde man einfach den ethnospiess umdrehen, blöd gesagt.

    ich finde es verdammt schade, dass italien es nie geschafft hat, dass die politische vertretung die bevölkerung wirklich vertreten würde, siehe bereits die überrumpelte neutralität vor dem ersten weltkrieg, oder die faschisten die an die macht gesetzt wurden, die ganzen interessenmorde wie die von aldo moro oder die attentate wie in bologna… italien ist dazu bestimmt nie das wirkliche italien zu sein. das wahre multikulturelle italien hat keinen irredentismus und keinen faschismus und rassismus notwendig, nur einige nationalistische spinner, die eben wissen wie die hebel der macht zu betätigen sind und wie man sich als mehrheit darstellt.

    in dem sinne war italien immer schon intelligent, wie der grösste “nutzen” mit dem minimalsten aufwand zu ergattern sei. aber von ehre oder moral war noch nie sonderlich viel in der staatsführung zu sehen – zu den zeitpunkten als das annähernd so war, wussten die extremen kräfte dies effektiv zu unterbinden.

    aus all diesen und mehreren gründen, finde ich es ist viel mehr schaden als nutzen, dass italien geeint ist und zu allem übel noch ein zentralstaat ist. das europa der regionen wird wahrscheinlich die befreiung für die italienische kultur sein – solange man sich dennoch ein wenig gegenseitig auf die finger schaut.

    solange man in italien den ausgleich zwischen links und rechts hatte und herr berlusconi noch nicht so populär war, ungeachtet aller korruption und ineffizienz, konnte man sich auch nicht schämen ein italiener zu sein (wenn auch nur auf papier) – es war ja noch alles recht menschlich und mit würde behaftet; aber jetzt ist es definitiv ausgeartet und man sieht welches risiko hinter einer derartigen machtkonzentration steht, da ja sehr grosse teile der basis GAR nichts zu melden haben.

    und wie ich bereits gesagt habe, ist es als bewohner einer kleinen region (trentino-südtirol) mit anderen kulturellen gegebenheiten und gepflogenheiten um ein vielfaches schwieriger, sich mit einem solchen regime zu identifizieren, da ja die lokale vertretung auf staatsebene auch wieder GAR nichts zu sagen hat (1mio vs 59mio).

    es sind ja nicht nur die ethnischen minderheiten die vollkommen von dieser regierung überrumpelt werden – es ist ja gesamtstaatlich die politische minderheit die ohne jeglichen respekt behandelt wird – und als landesverräter angesehn werden und sich diese schämen müssen ein staatsbürger italiens zu sein. die linke ist tot, weiss nicht ob sie sich selbst umgebracht hat oder unterwandert wurde, vieles spricht für letzteres. insofern ein staat ohne perspektiven, ausser rückwärtsgewandte.

    von der ethnischen und föderalistischen perspektive gesehn, wär ein anschluss an die schweiz das beste, was aber logischerweise ausgeschlossen ist. für sowas würde sich niemals eine politische mehrheit finden lassen, in beiden ländern nicht – in der schweiz alleine schon der neutralität wegen (und dass das gleichgewicht zwischen protestanten und katholiken aufrecht erhalten bleibt, hat schon frühere beitrittsversuche anderer nachbarregionen verhindert). zudem ist die diskrepanz zwischen der demokratischen kultur einfach zu gross – auch wird sich die mehrheit der südtiroler bzw. trentiner niemals mit der eidgenossenschaft identifizieren können – aber immerhin mehr als mit italien ;-)

    also braucht es neue ideen für neue umstände, die politik SOLLTE ja der gesellschaft angepasst sein – ein freistaat südtirol-trentino wäre doch was wunderbares, wenn man es schafft die ethnischen spannungen innerhalb 10-15-20 jahre auszutreiben, mit einer rigorosen unterbindung von ethnischen poltereien und einer einführung einer sondereinheit wie in katalonien – aber in erweiterten masse – eben der polizei für das zusammenleben.

    dass das trentino mit einbezogen ist, hat für mich sehr viele gründe – aber einer davon ist, das würde den “italienern” in südtirol auch einen gewissen rückhalt geben, insofern sie nicht faschisten sind, und auch den deutschsprachigen aufzeigen dass sprache nicht kulturgebunden ist. logischerweise würde es dann auf seiten manch extremer heissen, dass dann die “italiener” in der überzahl wären. ich denke eine gründliche kulturelle aufklärungsarbeit in allen landesteilen, auch emotionsbehaftet, würde da wesentliche probleme wegnehmen und ein zusammengehörigkeitsgefühl schaffen bzw. verstärken.

    die aussenpolitische vertretung finde ich allerdings sollte man keinem nationalstaat übergeben, evtl. sich durch eu-brüssel oder gar der schweiz vertreten lassen (beides zum heutigen zeitpunkt sehr unwahrscheinlich).

    eine möglichkeit elegant zu gehen sehe ich effektiv nicht. zudem gilt es zu bedenken, dass die abspaltung italiens innerhalb der eu-staaten einen totalen sonderfall bilden muss und nicht als “ja das ist normal das muss so sein” angesehen werden darf – da sich dagegen JEDER staat gegen seinen eigenen zerfall wehren wird – es wäre damit ein kreislauf losgetreten, der das heutige europa zusammenbrechen lassen wird, der prozess der regionen muss erst reifen. man muss es evtl so drehen wie im kosovo. es soll nach aussen nach einer unumgänglichen aktion aussehen, die dringend notwendig war. sonst finden wir gar keine unterstützung. diese rahmenbedingungen unterstützt die gehässige, überhebliche und teils unmenschliche rechtsregierung bestens. insofern glück im unglück – die frage ist was draus gemacht wird.

  2. be brave avatar
    be brave

    @wiesion

    deinem beitrag ist fast nix hinzuzufügen, außer die sache mit dem trentino. es ist zwar schön dass du richtigerweise die welschtiroler immer mit einbeziehst, denn das sollten wir immer machen, egal zu welchem staat wir gerade gehören, aber:

    1. ist das heutige Trentino viel mehr italianisiert als Südtirol (ich meine dabei natürlich nicht die sprache ;), sondern die einstellung und das geschichtsbewusstsein. wenngleich es im trentino noch immer viele waschechte und stolze italienische tiroler gibt, aber halt leider zu wenig.
    ich darf dich daran erinnern, dass dellai beim start der euregio tirol meinte, dass es vor jahren noch eine beleidigung gewesen wäre, ihn einen tiroler zu nennen. na gut, es ist keine beleidigung mehr, aber luftsprünge macht er auch nicht beim gedanken tiroler zu sein….und so geht es wohl vielen trentinern und natürlich noch viel mehr den zugewanderten italienern dort.

    2. und das ist der noch wichtigere punkt. völkerrechtlich gesehen wurde südtirol ja fälschlicherweise MIT dem trentino italien zugeschlagen, da man die grenzen ja eigentlich gemäß der sprachlich-ethnischen zugehörigkeit zog – nach wilson. später schon bereute er die entscheidung, also wilson, was uns leider nix mehr gebracht hat. sogesehen dürften wir natürlich niemals bei italien sein (zur erinnerung, 1918 über 90% deutschsprachig in südtirol, heute gut 30% weniger – wenn man die falscherklärungen mitrechnet). rund 30% unserer landsleute unterlagen also der sprachlichen tilgung. aber das ist geschichte, bringt nix dies aufzuwärmen, aber es war halt so.

    also hat geschichtlich gesehen einfach nur südtirol alle trümpfe in der hand, so leid es einem für die welschtiroler auch tut. natürlich gibt es da noch die euregio tirol, falls diese politisch unabhängig würde, was noch sehr sehr lange dauern würde (nämlich erst dann wenn europa vereinigte staaten wie amerika hat),wenn überhaupt möglicht, dann ginge was zusammen mit dem trentino, ansonsten nicht.
    bei einer selbstbestimmung rechne ich nur südtirol chancen ein, vom staat italien wegzukommen, ich denke alles andere ist sehr unrealistisch.
    in südtirol gibt es eben zwei grundlegenden dinge, die dafür sprechen:
    wir haben die geschichte auf unserer seite und die mehrheit der bevölkerung, die von ganzem herzen von italien weg will.
    wie gesagt, perfekt wäre dabei ein freistaat südtirol, weil es ein kompromiss zwischen den volksgruppen wäre und man dann ja die chance hat, sich nach allen seiten hin zu öffnen. dabei könnte die euregio viel besser aufleben und gedeihen, mit dem trentino (welschtirol) und nord-osttirol an unserer seite.

  3. Libertad avatar
    Libertad

    @ wir haben die geschichte auf unserer seite und die mehrheit der bevölkerung, die von ganzem herzen von italien weg will.

    Es freut mich ausserordentlich, dass nach beinahe 30 jähriger politischer Aufklärungsarbeit öffentlich zugegeben wird, dass die Mehrheit der Bevölkerung Südtirols die Ausübung des Selbstbesttimmungsrechtes und eine Abspaltung von Italien anstrebt.
    Pardoxerweise kann ich nicht jene Genugtuung finden, die ich mir immer erträumt hatte- denn die italienische Politik hat in dieser Zeit großen Schaden angerichtet.
    Denn anstatt unsere Talente/ Leistungen/ Anforderungen zu maximieren und mitteleuropäische Maßstäbe anzulegen, hatten wir hier täglich mit dummen und schwerfälligen Reglementierungen zu kämpfen, die uns am Wachsen und Verbessern hinderten. (Post, Telefon, Trenitalia, Beamtentum, staatliche Bestimmungen insgesamt usw.usf.)
    Die meisten Italiener selbst sind frustriert und wollen weg von diesem Staat, Jetzt wird´s Zeit und wir alle sollten das Projekt Freiheit angehen, um endlich die Fußschellen des Staates Itaien abzustreifen!

    In diesem Sinne: Der Freiheit entgegen!!

  4. be brave avatar
    be brave

    da sich zur zeit mal nicht so viel tut auf [bbd] nehme ich mir die freiheit (ich hoffe das passt) mal ein video zu posten was ich kürzlich für youtube zusammengestellt habe, video ist 100% made by be brave ;). ist einiges wahrscheinlich nicht so im üblichen [bbd]-sinne, aber ich hoffe es ist doch ein besuch wert.

  5. gadilu avatar
    gadilu

    Un video pessimo. Gronda retorica nauseante. Una autentica schifezza.

  6. be brave avatar
    be brave

    “Un video pessimo. Gronda retorica nauseante. Una autentica schifezza.”

    ;), ja ja, gibs auf, gibs auf.

  7. jonny avatar
    jonny

    Das ist doch kein Video, das ist ein Bilderbuch mit Musik unterlegt, und das kommt mir so vor wie vor 30 Jahren, da sass mein Vater mit mir auf dem Balkon und erzählte mir von den schönen und den schlimmen alten Zeiten, so wie es einmal war!!
    Diese Bilderbuch hingegen ist etwas einseitig, hier gibts nur schönes und gutes und richtiges, und das erzeugt bei mir einen leichten Brechreiz, in Kurzform: ich kann mich nur Gadilu anschliessen.

  8. gadilu avatar
    gadilu

    È impressionante vedere come per certa gente il tempo si sia fermato al 1957. Oggi, proprio sotto Sigmundskron, sfrecciano le auto sulla MEBO.

  9. be brave avatar
    be brave

    gadilu, niemanden muss es gefallen, es ist gegen niemanden gerichtet dieses video, ich habe es zum spaß mal zusammengestellt. und ich denke das darf man wohl noch in einer demokratie…hoffentlich. schau mal wieviele videos über katalonien, schottland u.a. im internet sind, das ist alles demokratisch, solange es gegen niemanden ist oder von nazis gemacht…

  10. gadilu avatar
    gadilu

    Io ho detto solo che è un video che gronda retorica patriottarda, intriso di luoghi comuni e di mitologie assunte senza alcun filtro critico. Sei liberissimo di metterne in rete quanti ne vuoi, di video simili. Ho solo espresso il mio parere personale. Spero che in una democrazia ciò sia concesso.

  11. SoSigIs avatar

    be brave, du musst verstehen, die meisten Leute hier haben Angst vor der Wahrheit…

    Wenn man sich eine Besinnung auf das wünscht, was unser Land ausmacht nämlich Werte, Traditionen und Heimatliebe, dann wird man als Ewiggestriger bezeichnet.

    Ich bin lieber ein “Ewiggestriger” als ein “Ewigheutiger” der diese Situation beibehalten will und keine Veränderung zulässt. Mit der Wirtschaft gehts bergab, es gibt wenig Solidarität zwischen den Menschen, das Ehrenamt wird durch den Staat zerstört, Patriotismus wird als “böse” und einige wundern sich noch warums bergab geht.

    Wir brauchen eine positive Vision! Einen Wunsch den wir alle zusammen tragen und der uns die Kraft gibt für eine bessere Zukunft zu arbeiten, diese Vision ist ein freies Süd-Tirol!

  12. be brave avatar
    be brave

    @gadilu
    klar kannst du deine meinung sagen, das wäre noch schöner.

    @sosigis
    es stimmt, in südtirol muss es möglich sein ein patriot zu sein ohne gleich als rechtsextremer abgestempelt zu werden, ich z.b verabscheue alles nazihafte und rechtsextreme, egal von welcher seite es kommt.

  13. gadilu avatar
    gadilu

    be brave, du musst verstehen, die meisten Leute hier haben Angst vor der Wahrheit…

    Bah. Io ho paura del cattivo gusto, soprattutto. Sai, se uno ama l’estetica del primo Wenders e di Luchino Visconti è difficile che apprezzi video del genere. Abbiate pazienza.

  14. jonny avatar
    jonny

    “be brave, du musst verstehen, die meisten Leute hier haben Angst vor der Wahrheit…”
    Vor welcher Wahrheit? Ist dieses “Video” die Wahrheit, ist Patriotismus die Wahrheit? Heimatliebe? Erkläre deine Wahrheit, vor der “die meisten Leute hier” Angst haben sollten!?!?!

  15. wiesion [fl] avatar
    wiesion [fl]

    “be brave, du musst verstehen, die meisten Leute hier haben Angst vor der Wahrheit…”

    ich würd mal eher sagen dass viele leute angst vor extremen vereinfachungen und pseudowissenschaftlicher geschichtsauslegung haben… aber jaja wir leben in einem demokratischen land.

    “Wir brauchen eine positive Vision! Einen Wunsch den wir alle zusammen tragen und der uns die Kraft gibt für eine bessere Zukunft zu arbeiten, diese Vision ist ein freies Süd-Tirol!”

    ist diese “vision” von einem “freien” südtirol denn nicht doch ziemlich rückwärtsgewandt – in euren augen ist ja ein freies südtirol in österreich vorzufinden, oder nicht? und findet ihr das zeitgemäss und der bevölkerung südtirols angemessen?
    wenn ja, dann seid ihr wirklich ewiggestrige und ja, ihr leistet einen hervorragenden bärendienst für SERIÖSE unabhängigkeitsbestrebungen.

    vom sozialen sowie historischen punkt gesehen sind solche aussagen sowieso eine totale katastrophe – wir leben im hier und heute und nicht in den büchern “tirol und seine gesellschaft vor 1918”. zudem redet ihr immer nur von südtirol… welschtirol und ladinien gibts nicht? extremfall von “die welt fängt am brenner an und hört bei der salurner klause auf” – und wenn ihr eure kultur nur über die sprache definieren könnt, wärt ihr nicht mal des KuK-reichs würdig gewesen. dann wärt ihr genau die gleiche nationalistensuppe durch die österreich-ungarn untergangen ist (einer von vielen faktoren ich weiss).

  16. SoSigIs avatar

    Wo schreibe ich, dass ich zu Österreich will?

    Ich wünsche mir die Selbstbestimmung wobei die Süd-Tiroler selbst entscheiden ob sie zu Österreich gehören, Italiener sein oder einen Freistaat gründen möchten.

    Persönlich träume ich von einem vereinten Tirol ohne Wien und Rom, aber das wird sich sehr schwer durchsetzen lassen, ist also keine Option.

    Kultur wird nicht nur über Sprache definiert sondern über kulturelle Identität, wir deutschen Süd-Tiroler gehören zum deutschen Kulturraum, wir lesen in der Schule Goethe und Schiller, lernen deutsche Geschichte, schauen deutsches Fernsehen, lesen deutsche Zeitungen etc. die Italiener in Süd-Tirol gehören zum italienischen Kulturraum. Die Ladiner tun sich schwer, weil es keine “Ladinische Nation” gibt und sie zurzeit eine Identitätskrise durchmachen, wie man dieses Problem lösen könnte weiß ich nicht, die Ladiner müssten sagen was sie sich von einem Freistaat wünschen.

    Ein Freistaat sollte aber kein monokultureller Mischmaschstaat werden, sondern ein Staat in dem Italiener, Deutsche und Ladiner zusammenleben aber ihre Kultur behalten!

    Also wir, die die Selbstbestimmung fordern (zurzeit insgesamt 8 Landtagsabgeordnete) leisten einen “Bärendienst” für das BBD das nur eine handvoll Mitglieder zählt? Man müsste endlich anfangen zusammenzuarbeiten und ihr müsst eure Abgrenzung zu den deutschen Parteien die die Selbstbestimmung fordern aufgeben, die Unabhängigkeit kann nur erreicht werden wenn alle zusammenarbeiten nicht durch dauernde Abgrenzerei voneinander.

    Im Vordergrund muss das Los von Italien stehen, danach kann man ein neues Süd-Tirol aufbauen mit Ideen von allen Seiten nicht strikt nach dem BBD Programm.

  17. gadilu avatar
    gadilu

    Im Vordergrund muss das Los von Italien stehen, danach kann man ein neues Süd-Tirol aufbauen mit Ideen von allen Seiten nicht strikt nach dem BBD Programm.

    LOL

  18. be brave avatar
    be brave

    @wiesion
    wenn ich in meinem video die österreich-fahne zeige dann mein ich damit eher die verbundenheit wie ich sie fühle und wie sie sehr vielen südtirolern nach 90 jahren italianisierungsversuche und zugehörigkeit zu einem fremden staat abhanden gekommen ist. das heißt aber nicht dass ich es im moment als beste lösung für südtirol empfinde, zu österreich zurückzukehren. die lösung für den moment wo alle drei sprachgruppen damit leben können wäre der freistaat in etwa nach [bbd]-modell meines erachtens. und welschtirol werde ich nie vergessen, ladinien sowieso nicht, das ist ja schon teil südtirols. aber welschtirol hat sich selbst vergessen…passen wir auf dass dies mit südtirol niemals passiert…

  19. ste.vo avatar
    ste.vo

    Nüchtern und realistisch betrachtet wird es ein Zurück zu Österreich aus vielerei Gründen nicht geben, wobei man schon beim Ausgangspunkt aller weiteren Überlegungen wäre. Der einzig realistische Weg ist der Weg zu einer Vollautonomie oder im besten Fall die Lösung in Form eines “Pufferstaates”. Doch Voraussetzung dafür ist wie bereits öfters beschrieben die Bildung einer Südtiroler Identität, welche von allen drei Sprachgruppen gelebt wird, welche verbindet und nicht ausgrenzt; alle weiteren Überlegungen erübrigen sich von alleine.

  20. be brave avatar
    be brave

    habe wieder mal ein bissl auf youtube gestöbert und bin auf interessante sachen gestossen aus dem trentino. im trentino gibt es noch so viele loyale echte tiroler italienischer sprache, das dürfen wir fürwahr nie vergessen. ich bin erstaunt über den stolz dieser menschen nach 90 jahren beim italienischen staat und dann auch noch italienischer sprache, und so stolze tiroler wie wir sie hier bei uns fast nirgends finden. die kommentare dort bei diesem video haben mich fast zu tränen gerührt (ohne scherz), ich denke es ist es wert da mal reinzuschauen bei unseren brüder aus welschtirol (ich befürchte aber, dass wohl nicht allzuviele im trentino so ein Geschichtsbewusstsein haben):

  21. gadilu avatar
    gadilu

    Uno sgarbo all’unità  del Tirolo

    In apparenza le cose sono semplici. Trentino, Alto Adige-Südtirol e Land Tirol rappresentano tre entità  geo-politiche distinte, rese diverse dalle tormentate vicende della storia. Ma l’apparenza, per l’appunto, è solo apparenza. Quando J.W.Goethe, all’inizio del suo viaggio in Italia compiuto nel 1786, arrivò a Innsbruck, descrisse la città  austriaca così: ”… giace in splendida posizione entro un’ampia, pingue vallata, fra alte rupi e montagne”. È una descrizione che si sarebbe potuta applicare anche agli altri centri della vasta regione posta al di qua e al di là  del Brennero, regione che poi (dopo il congresso di Vienna) fu unificata nella Contea del Tirolo all’interno dell’Impero asburgico.

    Com’è noto, quell’organismo cessò di esistere dopo la prima guerra mondiale, subendo sul piano politico la drastica frammentazione che invece, al livello del paesaggio, della cultura materiale e anche dell’economia, può essere contestata dall’enumerazione di caratteristiche più sfumate. Persino la questione della lingua – che a partire dall’epoca dei nazionalismi diventò un elemento essenziale d’identificazione escludente – non è mai riuscita a smembrare nel profondo quello spirito unitario, ancora oggi vivo in chi pensa al Tirolo ”storico” non come a qualcosa di definitivamente scomparso, ma ne sottolinea al contrario l’essenza plurilinguistica e sovra-nazionale soprattutto in chiave futura (di recente l’ha fatto, per esempio, Hans Karl Peterlini, con un libro – ”Tirol, Notizen einer Reise durch die Landeseinheit” – che cerca proprio di ricucire il tessuto sfibrato del nostro territorio in un quadro orientato all’avvenire).

    Ma proprio questo è il punto. Quante sono, oggi, le persone disposte a scommettere su una rinascita del Tirolo non in senso sterilmente nostalgico, bensì disponendosi a lavorare seriamente per il superamento delle barriere e degli ostacoli creati in novant’anni di disunità ? Il compito è reso difficile non solo da alcuni ritardi istituzionali (Italia e Austria non hanno ancora ratificato il protocollo aggiuntivo alla Convenzione di Madrid, che potrebbe portare alla creazione di un organismo transfrontaliero dotato di personalità  giuridica), ma anche dal periodico ritorno d’impulsi etnocentrici, come quelli recentemente osservati a proposito di una mozione firmata da Sven Knoll, del movimento Süd-Tiroler Freiheit, e votata da ben 15 consiglieri della Svp. Con essa si punterebbe a ripristinare il cosiddetto ”Zweier-Landtag”, la seduta congiunta della Dieta del Tirolo e del Consiglio provinciale di Bolzano, ignorando quindi a bella posta il Trentino, cioè il Tirolo ”italiano”. Uno sgarbo fatto in mome dell’unità  tirolese che in realtà  tende a replicare uno dei motivi principali (se non il principale) della distruzione dell’antico Tirolo. Andreas Hofer si sarà  rivoltato nella tomba.

  22. tuscan avatar
    tuscan

    Appena viene timidamente alla luce un embrione di discorso autodeterminista-democratico (brutta parola, ma non saprei che termine usare), subito dopo arriva con implacabile puntualità  l’esercito dei soldatini di piombo tirolesi, come li ha splendidamente definiti Gadilu. A proposito, devo confessargli la mia ammirazione: è un uomo molto tenace. Io avrei gettato la spugna da un pezzo.

  23. gadilu avatar
    gadilu

    Tuscan, io mi limito solo a dire quello che penso. In assoluta libertà . Non mi faccio nessuna illusione e siccome non mi prefiggo nessuno scopo preciso (se non quello, appunto, di dire con onestà  quello che penso) posso resistere a lungo.

  24. be brave avatar
    be brave

    @gadilu

    Uno sgarbo fatto in mome dell’unità  tirolese che in realtà  tende a replicare uno dei motivi principali (se non il principale) della distruzione dell’antico Tirolo. Andreas Hofer si sarà  rivoltato nella tomba.

    ich glaube dies nicht. andreas hofer würde die realität sehr wohl erkennen und dies alles in einem geschichtlichen rahmen sehen, wenngleich er wohl traurig wäre, dass es heutzutage diese alte verbundenheit aufgrund geschichtlich-nationalistischer ereignisse nicht mehr gibt und im welschtirol nur noch sehr wenige leute seinem altem tirol die treue halten.
    was den zweierlandtag betrifft, so muss man dies auch differenzierter sehen und nicht nur aus der sicht des italieners, der glaubt jetzt ginge es hier wieder nur darum, eine ethnische region tirol zu schaffen. es ist eine tatsache, dass sich die trentiner abgeordneten wohl kaum als tiroler sehen (außer der patt) und außerdem kennen sich südtiroler und trentiner abgeordnete besser als nordtiroler und südtiroler, was wohl nicht sein kann. also ist es ganz legitim dass südtirol als pufferregion tirols einmal im regionalrat mit dem trentino tagt und nur einmal (!) im jahr im zweierlandtag mit nordtirol.
    außerdem, seien wir ehrlich: selbstbestimmungsmäßig chancen hat seit der annexion durch italien völkerrechtlich gesehen nur mehr südtirol (bekennung zur neuen republik deutsch-österreich gleich nach kriegsende, wilsons punkte der grenzziehung nach ethnischen gesichtspunkten usw.).
    das sind tatsachen, nichtsdestotrotz dürfen wir welschtirol nie ausklammern wenn es noch einen menschen aus dem trentino gibt, der dem land tirol die treue hält.

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