Nachdem ich bis dahin noch nicht die für das Jahr 2016 vorgeschriebene Mindestanzahl an Fortbildungspunkten gesammelt hatte, habe ich gegen Jahresende beschlossen, erstmals einen Onlinekurs in Anspruch zu nehmen. Die Architektenkammer Bozen — die übrigens vor wenigen Jahren die Sprachreihung ihrer Kommunikation (vom Logo bis zu Mitteilungen an die Eingeschriebenen) auf Italienisch-Deutsch umgestellt hat, obschon sie das einzige Gebiet auf Staatsebene repräsentiert, wo Italienisch nicht die Mehrheitssprache ist — bietet sowohl selbst, als auch in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer von Venedig Online-Fortbildungskurse an. Die sprachliche Auswahl ist dabei, anders als bei Offlinekursen, faktisch auf die Staatssprache beschränkt:
Wie man über die Seite der Kammer öffentlich einsehen kann, werden derzeit acht Onlinekurse in italienischer Sprache angeboten, einer ist zweisprachig Deutsch/Italienisch, während es in deutscher genauso wie in ladinischer Sprache keinen einzigen Kurs gibt. Der zweisprachige Kurs ist nicht in zwei gesonderten Sprachvarianten verfügbar, sondern umfasst Beiträge in deutscher und italienischer Sprache.
Man kann also aus dem mittelbaren Angebot der Südtiroler Architektenkammer acht Onlinekurse wählen, für die man keine Deutschkenntnisse benötigt — und keinen einzigen, für den man keine Italienischkenntnisse braucht. Dabei sind die Dutzende von Kursen, die über die staatsweite Plattform der Architektenkammern angeboten werden, noch gar nicht berücksichtigt.
Wie die sprachliche Verfügbarkeit von (Online-)Fortbildungskursen anderer Berufskammern aussieht, darüber kann ich nur mutmaßen. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass auch dort die lingua franca nazionale insgesamt überwiegt.
Am Rande sei noch erwähnt, dass sowohl der sogenannte Nationale Architektenrat (CNAPPC), als auch Inarcassa (das Sozialfürsorgeinstitut der Architektinnen und Ingenieure), anders als das NISF, ausschließlich auf Italienisch kommunizieren.
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