Heute komme ich wieder einmal auf den Postdienst zurück.
- Knapp ein Jahrhundert nach der Annexion,
- 46 Jahre nach Inkrafttreten des Autonomiestatuts,
- 30 Jahre nach Erlass der Zweisprachigkeitsbestimmungen (DPR 574/1988) und
- über ein Jahr nach Unterzeichnung des grandiosen Deals zwischen Landeshauptmann und italienischer Post, der in Sachen Mehrsprachigkeit vor allem den Ankauf eines neuen Poststempels zur Folge hatte
habe ich festgestellt, dass die Beschriftung von Briefkästen folgenden zwei Mustern entspricht:
Entweder die Informationen sind (wie hier in der Brixner Bahnhofstraße) dreisprachig, wobei die deutsche Übersetzung — in Widerspruch zu DPR 574/1988 — mit einer kleineren Schrift versehen ist. »Poste« und »Posteitaliane« wurde gar nicht übersetzt, »spedisci qui la tua corrispondenza« äußerst sorgfältig mit »schicken hier die Post«.
Das zweite Modell ist dieses und folgt (wie hier in der Millander Plosestraße) den stets beliebten Maximen »eh wuascht« und »scheiß drauf«.
Beide Varianten sind illegal und zeugen davon, welch ignorante und nationalistische Mentalität bei diesem Betrieb nach wie vor herrscht. Aber natürlich können wir weitere Jahrzehnte weiterkämpfen und hoffen, dass irgendwann einmal — vielleicht in 30 oder 40 Jahren — Gesetze eingehalten werden.
P.S.: Wo ist eigentlich das Regierungskommissariat, das sich angeblich so toll um die Zweisprachigkeit kümmert?
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