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Sprachlicher und inhaltlicher Rai-Zentralismus.
Einsprachiger Datenschutzhinweis

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ai

Eine vollwertige öffentlich-rechtliche Landessendeanstalt brauchen wir nicht — im Frühjahr 2018 versenkte der Landtag einen entsprechenden Vorschlag mit großer Mehrheit.

Lieber stecken wir dem Staatsrundfunk Rai Millionen Euro zu (oder auch nicht) und füllen dort eine mehrstündige Ecke auf der Zweitfrequenz des ansonsten einsprachig italienischen, staatsweiten Senders Rai 3. Ein vollwertiges Teletextangebot in deutscher und ladinischer Sprache? Fehlanzeige. Eine deutsch- und ladinischsprachige Cookie-Info auf der Homepage? Wird nicht umgesetzt.

Und jetzt gibt es während der deutsch- und ladinischsprachigen Sendungen auch noch auf den Fernsehbildschirmen einen einsprachig italienischen Datenschutzhinweis:

Dazu gesellt sich die Tatsache, dass Personalentscheidungen in Rom und nicht in Bozen gefällt werden, Außendienst-Erlaubnisse jedes einzelne Mal in der Zentrale erbettelt werden müssen und der für Rai Südtirol zuständige Direktor ebenfalls in der Staatshauptstadt sitzt.

Wie die Autonomie so auch ihr Sender.

Ob der Datenschutzhinweis nur auf gewissen Geräten zu sehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Gut möglich, dass die beabsichtigte Überwachung nur auf »smarten« TV-Anlagen umsetzbar ist.

Siehe auch: 01 02



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Comentârs

3 responses to “Sprachlicher und inhaltlicher Rai-Zentralismus.
Einsprachiger Datenschutzhinweis

  1. Hartmuth+Staffler avatar
    Hartmuth+Staffler

    Leider befinden wir uns in Südtirol in der bedauernswerten Situation, dass der mit Geldern des Landes Südtirol finanzierte Sender RAI Südtirol sich als reiner Staatsrundfunk empfindet, was bei der skandalösen Berichterstattung über die Olympischen Sommerspiele wieder ganz deutlich zum Ausdruck kam. Das ist weiter nicht verwunderlich, da die Journalisten nach strengen Kriterien ausgesucht werden, um sicherzustellen, dass nicht die geringste Spur von “sentimenti antiitaliani” bei ihnen vorhanden ist, wie es in den dafür verwendeten Berichten heißt. “Südtirol heute” des ORF beschränkt sich auf sogenannte “soft news”, um bei niemandem anzuecken. Das ist journalistische Selbstverleugnung in höchstem Grade. Zu den Privatsendern braucht man wohl nichts zu sagen, da geht es nur um Kommerz. Zum Glück kann man zumindest auf BBD noch wichtige Informationen erhalten und seine Meinung frei sagen. Auch heftige Kritik an dieser freien Meinung gehört dazu.

  2. Domprobst avatar
    Domprobst

    Grundsätzlich habt Ihr sicher Recht.
    Ob sich Südtirol jedoch einen weiteren Bereich mit einer vom Land kommandierten und nimmersatten Krake, deren Tentakel nach Parteibuchlogik besetzt werden, wo Berater Aufträge bekommen, weil sie der Freund eines Freundes sind und dabei keiner der “Mander” je wirtschaftliche Überlegungen anstellen muss, noch leisten kann oder soll, da bin ich mehr als gespalten.
    Gerade wird der öffentliche Nahverkehr “verstaatlicht”, Strom war schon dran, NOI Techpark ist zum Unternehmensberater mutiert (https://noi.bz.it/de/shaping-change); ob da jetzt auch noch der Rundfunk einen Verwaltungsrat voller Steuerberater und Anwälte haben soll, erscheint fraglich.
    Ich denke, wir sollten weiter auf Rom schimpfen, denn danach müssten wir auf Bozen schimpfen – da erscheint Rom doch “sympathischer”.

    1. Hartmuth+Staffler avatar
      Hartmuth+Staffler

      Noch sympathischer wäre es, wenn sich Südtirol die 20 Millionen Euro jährlich für RAI Südtirol sparen und damit etwas Sinnvolles unternehmen würde.

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