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Wieder Truppenübungen in Südtirol.

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Die italienischen Gebirgstruppen sind der Meinung, ihre Kriegsübungen wieder einmal in Südtirol durchführen zu müssen, als gäbe es dafür keine geeigneteren Orte. Und ich meine damit selbstverständlich nicht die geografische Eignung. Übrigens wäre erst im Oktober letzten Jahres im Rahmen einer ähnlichen Veranstaltung bei Meran nahezu ein Hubschrauber abgestürzt.

Seit dem 6. und noch bis zum 17. März finden die Trainings, an denen sich neben 1.500 italienischen Militärs auch US-amerikanische und französische Einheiten beteiligen, unter anderem im Pustertal (Niederdorf, Innichen, Toblach) und im Val Badia statt. Damit auch die Bevölkerung angemessen erzogen wird, organisiert das italienische Heer zu allem Überfluss noch militaristisch-nationalistische Begleitveranstaltungen, wie etwa Konzerte der Militärfanfare in mehreren Ortschaften, einen Trikolore-Fackelskilauf am Haunold und eine große Abschlussveranstaltung am zentralen Michaelsplatz in Innichen.

Vielleicht könnte die Landesregierung ja einmal beim italienischen Verteidigungsministerium deponieren, dass derartige Zurschaustellung martialisch-nationalistischer Symbolik hierzulande besonders unangemessen und daher unerwünscht ist.

Siehe auch: 01 02 03 04 || 01



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Comentârs

7 responses to “Wieder Truppenübungen in Südtirol.”

  1. G.P. avatar
    G.P.

    DAS wird die Landesregierung bestimmt nicht tun. Die wird eher noch habt-acht-stehen vor Ort. Und die Bürgermeister sind in dieser Hinsicht auch nicht besser.

  2. Stuff avatar
    Stuff

    Das italienieche Militär ist ja angeblich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Vermutlich deswegen stellt ihm das Land neue Behausungen in besten Lagen auf, damit die noch mal 100 Jahre hierbleiben (und uns Kultur und Sprache bringen).

  3. sandro bx avatar
    sandro bx

    Die letzte Ausgabe der Übungen, die früher CASTA und jetzt White Fox/Volpe bianca heißen, fand letztes Jahr in Sestriere statt, diejenige im Jahr 2021 sollte im Friaul zwischen Forni Avolti und Sappada stattfinden, wurde aber angesichts der sich entwickelnden Pandemiesituation abgesagt.
    Ich verstehe die Abneigung gegen militärische Rhetorik, aber in unserer Euroregion könnte man deshalb auch gegen die Manöver “Edelweiss Raid 2023” im nahen Wattener Lizumtal oder gegen die Manöver in Hochfilzen sein.
    Im Truppenübungsplatz Lizum-Walchen üben pro Jahr bis zu 40.000 Soldaten zur militärischen Alpinausbildung.
    Letzte Woche hatte ich mich einigen Gipfeln oberhalb der Wattener Lizum genähert, ohne das militärische Sperrgebiet zu durchqueren, und wurde sofort von einem Militärhubschrauber überflogen.
    Ich verstehe und schätze die Nützlichkeit der militärischen Ausbildung in großer Höhe, unabhängig davon, wo sie stattfindet. Nach dem Besatzungskrieg in der benachbarten Ukraine wird die Bedeutung einer gemeinsamen europäischen Armee immer wichtiger und ich hoffe, dass damit die Rhetorik der Besatzungsarmee der Vergangenheit angehört.

    1. Simon avatar

      Und für die gemeinsame europäische Verteidigung ist es echt nötig, einen nationalistischen Fackelskilauf oder Kranzniederlegungen vor faschistischen Ossarien durchzuführen?

      Mit dem Truppenübungsplatz Lizum-Walchen kenne ich mich zu wenig aus. Er befindet sich aber jedenfalls nicht im Bereich einer nationalen Minderheit.

      1. sandro bx avatar
        sandro bx

        Sowohl Sappada/Plabach (deutsche Sprachminderheit), al Forni Avoltri/For Davôtri (friulanische Sprachminderheit) als auch Sestriere (in occitano Sestrieras o La Sestriera; in piemontese Ël Sestrier; in francese Sestrières) sind Ortschften mit Sprachminderheiten und deswegen hätten diese Übungen dort nicht stattfinden sollen ?
        Ich verstehe die Haltung eines Antimilitaristen gegen Militärmanöver, wo auch immer sie abgehalten werden. In unserer Region ist viel getan worden, um sie abzuwehren, ich erinnere mich an Manöver in den siebziger Jahren nicht weit von zu Hause im Flaggertal oder in den Pragser Dolomiten.
        Ich selbst habe in den siebziger Jahren während meines Militärdienstes einige Übungen gegen eine mögliche Invasion der Warschauer-Pakt-Staaten durch Österreich verfolgt.
        Absurde Übungen, durchgeführt von unerfahrenen Offizieren mit vielen Opfern: sieben Alpensoldaten des Bataillons Tirano zwischen Zerzertal und Schliniger Tal, zwei im Fischleintal, fünf im Matschertal, sieben in Altprags, usw.
        Gegen diese absurde Logik rebellierten viele, auch ich nahm an den Versammlungen der sogenannten “Proletarier in Uniform” teil. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht hat sich vieles geändert, und mit der Eskalation des Konflikts in der benachbarten Ukraine ist die Bedeutung einer europäischen Streitmacht wieder auf der Tagesordnung.

        https://www.altoadige.it/cronaca/venosta/la-tragedia-di-malga-villalta-50-anni-fa-sette-alpini-travolti-dalla-slavina-1.3131551

      2. Simon avatar

        Ja, ich bin tatsächlich der Meinung, dass solche Übungen möglichst nicht in Gebieten mit nationalen Minderheiten stattfinden sollten. Wenn das aber wirklich unerlässlich sein sollte, was ich bezweifle, wäre aus meiner Sicht zumindest auf nationalistische Veranstaltungen (Fackelläufe, Fanfaren, Flaggenzeremonien und — sowieso — Kranzniederlegungen vor faschistischen Gedenkstätten) unbedingt zu verzichten.

        (Sappada heißt meines Wissens Plodn, während Plabach zu Brixen gehört.)

      3. sandro bx avatar
        sandro bx

        Mit Sappada/Plodn hast du recht (mein Fehler), gab es heuer bei der Übung „White Fox/Volpe bianca“ auch eine Kranzniederlegung beim Beinhaus in Innichen?
        Auf dem Programm habe ich davon nichts gelesen ?
        Fackelläufe oder Fanfaren stören mich weniger, zum Ossarium Innichen kann ich nur der Entschärfung durch die Informationstafel zustimmen.

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