Die italienischen Gebirgsjäger wehren sich vehement gegen die Entfernung des Alpinidenkmals in Bruneck, das seit 1938 an die Division Pusteria erinnert — eine Division, die nur im Faschismus (1935-1943) existierte und im kolonialistischen Angriffskrieg in Abessinien sowie am Balkan und in Südfrankreich eingesetzt wurde.
Stattdessen fordert ihre Vereinigung (ANA) nun die Errichtung eines weiteren Alpinidenkmals in der Landeshauptstadt, auf dem Platz des 4. Novembers, der an das Datum des italienischen »Sieges« im Ersten Weltkrieg erinnert, mit dem die Annexion Südtirols einherging.
Dem Südtiroler ANA-Vorsitzenden Pasquale D’Ambrosio zufolge soll das neue Alpinidenkmal — in Form eines überdimensionalen Alpinihuts auf dem Kreisverkehr — keine nationalistische Botschaft beinhalten, sondern nur die Verbundenheit mit Bozen und seiner Geschichte verdeutlichen.
Dabei waren die Alpini hierzulande zuerst Eroberer und wenig später willfähriges und unabdingliches Werkzeug des faschistischen Regimes und seiner brutalen Assimilierungspolitik. Eine Aufarbeitung dieser Rollen hat nie stattgefunden, im Gegenteil: Die italienischen Gebirgsjäger haben auch damit kein Problem, sich fortan an einem äußerst bedenklichen Datum wie dem 26. Jänner selbst zu feiern.
Bleibt zu hoffen, dass die Gemeinde Bozen, wo es schon Unmengen an zweifelhaften Denkmälern und Straßennamen gibt, den Wünschen der Alpini nicht entsprechen wird.
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