Neben einer rückwärtsgewandten Familienpolitik und der paradoxen Ablehnung von Frauenquoten soll für die Freiheitlichen wenig überraschend ein Genderverbot zu den absoluten Prioritäten am Koalitionstisch gehören. Damit wollen sie dem künftigen Regierungsprogramm eine »blaue Handschrift« verleihen. Dass sie mit dem Verbot von geschlechtergerechter Sprache bei der Partei des Herrn Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (FdI) offene Türen einrennen, gilt als gesichert, haben die Blauen diesbezüglich doch schon in der vergangenen Legislaturperiode mit Alessandro Urzì (FdI) gemeinsame Sache gemacht. Man darf aber gespannt sein, was davon es tatsächlich ins Koalitionsprogramm mit der Partei von LH Ich weiche keinen Zentimeter zurück Arno Kompatscher (SVP) schafft.
Schon jetzt ist jedenfalls wieder einmal erstaunlich, wie widersprüchlich man sein kann, sind es doch immer die Haben-wir-denn-wirklich-nichts-Wichtigeres-zu-tun-Schreierinnen, für die es am Ende trotzdem nichts Wichtigeres als Gendern — bzw. dessen Verbot — zu geben scheint. Diejenigen, die Linke und Grüne reflexhaft als Verbotsparteien hinstellen und sich regelmäßig über eine angebliche Cancel-Culture echauffieren, wollen partout etwas untersagen, was bislang höchstens empfohlen, aber niemals zwingend vorgeschrieben war.
Offenbar ist Kohärenz für Rechtswählende allerdings nebensächlich, weshalb auch nicht zu erwarten ist, dass sich am argumentativen Chaos etwas ändern wird.
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