Wenn sich die SVP in Zukunft vorbehält, ihre eigenen Gedenkveranstaltungen zu organisieren, dann ist das ihr gutes Recht. Wie wär’s mit einem jährlichen Aufmarsch anlässlich des 4. Novembers vor dem Siegesdenkmal, gemeinsam mit dem neuen Partner Holzmann?
Ulli Mair, Landtagsabgeordnete der Freiheitlichen
Leserbrief in der TAZ vom 3. Dezember 2003
Was war geschehen? Die Südtiroler Volkspartei hatte Giorgio Holzmann von Alleanza Nazionale zum stellvertretenden Landtagspräsidenten gewählt. Daraufhin hatten sie die Schützen von der Teilnahme an der Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier ausgeladen — was Ulli Mair zu ihrer hämischen Stellungnahme veranlasste.
Zwanzig Jahre später schickt sich Mair an, die politischen Nachfolger von Giorgio Holzmann nicht etwa in eine institutionelle Stellvertreterrolle zu wählen, sondern gar mit ihnen zu koalieren und zu regieren. Wobei sogar darauf hinzuweisen ist, dass Holzmann im Schlepptau von Gianfranco Fini wenigstens einen Schritt der vordergründigen Distanzierung vom Faschismus mitgemacht hatte, während sich diejenigen, mit denen die Freiheitliche nun Arm in Arm geht, beharrlich weigern, vom Regime Benito Mussolinis Abstand zu nehmen.
Ihren eigenen Schlussfolgerungen von damals zufolge wird die baldige Landesrätin in einem knappen Jahr beim Siegesdenkmal zu bestaunen sein. Oder darf es sogar Acca Larentia sein?
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