Großer Erfolg und wichtige Anerkennung für die neue Südtiroler Landesregierung: Das Vorstandsmitglied einer Regierungspartei durfte in der Monatszeitschrift der vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) als rechtsextremistisch eingestuften Österreichischen Landsmannschaft über das Zustandekommen der neuen Mehrheit berichten, die Gegnerinnen süffisant als Berufsantifaschistinnen abkanzeln und die eigenen Regierungspartner italienischer Zunge als postenversessen und glücklicherweise inhaltsleer darstellen. Inhaltlich viel erfolgreicher soll demnach die Verhandlungsdelegation einer anderen Partei gewesen sein, der ganz zufällig der Autor des Beitrags, Florian von Ach (F), angehörte und die somit stolz verkünden darf, dem Regierungsprogramm ihren Stempel aufgedrückt (und der Wokeness Einhalt geboten) zu haben.
Querbalken von mir
Keinen Berufsantifaschismus erkennt von Ach übrigens beim Südtiroler Schützenbund, der angeblich nicht vergessen hatte, »daß (sic) die „Fratelli“ die Erben der italienischen Faschisten sind, die den Südtirolern mit brutaler Gewalt ihr Deutschtum austreiben wollten.« Aber wird schon alles gut gehen, solange an der Regierung auch die Erbinnen der Gegenseite beteiligt sind.
Kürzlich hatte ich den Eckart in Zusammenhang mit der STF erwähnt, da dort vor Jahren ein Beitrag von Sven Knoll erschienen war. Dies nahm ein aufmerksamer Leser zum Anlass, mich auf den Bericht hinzuweisen, der Gegenstand dieser Zeilen ist.
Abgerundet wird die Stellungnahme von Achs übrigens nicht nur von einem Zitat seines Kameraden Michael Demanega (Burschenschaft Teutonia), der zur rechten Hand von Landesrätin Ulli Mair (F) aufgestiegen ist, sondern auch von einer Wortspende des völkisch-nationalistischen Rassisten (pardon: »Vordenkers«!) Maximilian Krah (AfD).
Dass all das im Jahr 2024 im Namen einer Südtiroler Regierungspartei erfolgen kann, verdanken wir natürlich der unnachahmlichen Weitsicht der SVP. Danke — für nichts.
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