Dieser Tage hat das WIFO der Handelskammer eine Studie zu Brain Drain und Brain Gain veröffentlicht, in dem unter anderen Qualifikationen der Zu- und Abwandernden auch die Sprachkenntnisse1»Mittleres« oder »kompetentes« Niveau laut Europäischem Referenzrahmen für Sprachen (GERS), Selbsteinschätzung der Befragten. (Deutsch, Italienisch und Englisch) erhoben wurden.
Dabei macht sich ein extrem starker »nationaler« Drall bemerkbar, der nicht nur für Wirtschaftstreibende Anlass zur Sorge sein sollte. Laut WIFO-Daten beherrschten im Bezugsjahr 2016 nämlich weniger als ein Drittel (31,1%) der Zuwandernden2Im Alter zwischen 18-64 Jahren, ohne Asylwerberinnen, ohne rückwandernde Südtirolerinnen auch die deutsche Sprache. Fast drei Viertel von ihnen (72,9%) sprechen hingegen die lingua franca nazionale Italienisch. Selbst Englisch liegt mit 55,6% weit vor Deutsch.
Aufgeschlüsselt nach Staatsbürgerinnenschaften sprechen
- 98,6% der Zuwandernden mit italienischer Staatsbürgerinnenschaft Italienisch, 64,2% von ihnen Englisch und nur rund ein Viertel von ihnen Deutsch (24,7%).
- 98,5% der Zuwandernden mit deutscher oder österreichischer Staatsbürgerinnenschaft Deutsch, 94,6% Englisch und 43,3% Italienisch.
- 72,4% der Zuwandernden mit Staatsbürgerinnenschaft eines anderen europäischen Landes Italienisch, 37,7% Englisch und 31,4% Deutsch — 20,5% sprechen Deutsch und Italienisch, 16,8% keine dieser beiden Landessprachen.
- 60,6% der Zuwandernden mit Staatsbürgerinnenschaften anderer Länder Englisch, 51,7% Italienisch und nur magere 15,4% Deutsch — 3,8% sprechen Deutsch und Italienisch, 36,8% keine dieser beiden Landessprachen.
Zum Vergleich: Abwandernde Südtirolerinnen — italienische Staatsbürgerinnen mit Geburtsort in Südtirol — beherrschten im selben Bezugsjahr zu 95,7% die deutsche, zu 91,5% die italienische und zu 82,2% die englische Sprache.
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- 1»Mittleres« oder »kompetentes« Niveau laut Europäischem Referenzrahmen für Sprachen (GERS), Selbsteinschätzung der Befragten.
- 2Im Alter zwischen 18-64 Jahren, ohne Asylwerberinnen, ohne rückwandernde Südtirolerinnen
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