Die aus der Ukraine geflüchtete Frau, über deren Erfahrung ich hier berichte, hat ihre Kinder bereits in der (deutschen) Schule angemeldet, obschon der Unterrichtsbeginn ja leider frühestens nach Ostern stattfinden wird. Eine rasche Anmeldung wird von den zuständigen Stellen jedoch empfohlen, damit sich die Bildungseinrichtungen »organisieren« können.
Gleichzeitig sucht die Mutter gemeinsam mit anderen eine Möglichkeit, Deutsch zu lernen, doch das ist in Brixen — der größten großmehrheitlich deutschsprachigen Stadt des Landes — ein Ding der Unmöglichkeit.
Laut Webseite der Gemeinde Brixen wird derzeit unter den »Sprachkursen für UkrainerInnen in Deutsch [!] und Italienisch« nur ein Italienischkurs angeboten. Ein Anruf bestätigt: Deutschkurse für Anfängerinnen seien erst wieder im Juni geplant — im Juni! Dass gerade jetzt und nicht erst im Juni viele Menschen aus der Ukraine zu uns kommen, scheint die Behörden nicht zu interessieren.
Ausschnitt Webseite der Gemeinde Brixen – Hervorhebungen von mir
Dabei wären Deutschkenntnisse nicht nur für die Inklusion in der Dorfgemeinschaft wichtig, sondern auch, um die eigenen Kinder in der Schule besser begleiten zu können. An anderer Stelle will man Eltern ja sogar dazu verpflichten, die Schulsprache ihres Nachwuchses zu erlernen — konkret wird dann aber kaum was dafür getan, das auch nur ansatzweise zu ermöglichen.
Vielmehr hat es den Anschein, dass Südtirol Zuwandernde bewusst italianisieren möchte. Den Nationalstaat brauchen wir dafür gar nicht mehr, das kriegen wir schon sehr gut selbst hin. Anders kann ich mir dieses Totalversagen gar nicht erklären.
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