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FdI will Autonomie im Sinne der nationalen Gemeinschaft umbauen.

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Gestern war der Abgeordnete und ranghohe FdI-Parteifunktionär Giovanni Donzelli in Bozen, um seine Partei in Hinblick auf die anstehenden Landtagswahlen zu unterstützen. Diesen »nationalen« Anker scheinen die staatlichen Parteien zu brauchen. Von der Tageszeitung A. Adige wird Donzelli unter anderem mit folgender Aussage zitiert:

Zu viele Jahre lang wurde erzählt, dass die Rechten gegen die Autonomie seien. Die Rechten sind jedoch überzeugt, dass die Autonomie ein Wert sein kann, wenn sie um die nationale Einheit und ein direktes Verhältnis zu den Bürgerinnen ergänzt wird. Mit einer im Sinne der nationalen Gemeinschaft korrigierten Autonomie kann es einen ausgezeichneten Dialog geben.

– Giovanni Donzelli

Übersetzung von mir (Original anzeigen)

Per troppi anni si è raccontato che la destra era contraria all’autonomia. La destra è invece convinta che l’autonomia possa essere un valore, se integrata con l’unità nazionale e se integrata con un rapporto diretto con i cittadini. Con un’autonomia rivista in un’ottica di comunità nazionale ci può essere un ottimo dialogo.

– Giovanni Donzelli

Die Autonomie muss also nicht in erster Linie geschützt, wiederhergestellt oder gar ausgebaut, sondern — wenn es nach den Neofaschistinnen geht, die Italien regieren — im Sinne der nationalen Gemeinschaft korrigiert werden.

Als die Partei- und nunmehrige Regierungschefin Giorgia Meloni (FdI) vor gut einem Jahr in den Dolomiten geschrieben hatte, dass sie »eine starke Autonomie in einem starken Staat« sehe, hatte dies noch für die engagierte Widerrede von SVP-Obmann Philipp Achammer gesorgt. Auf Twitter schrieb er damals:

Wenn Giorgia Meloni meint, dass die Autonomie ins Gesamtspektrum der nationalen Einheit eingegliedert werden müsse und dass Bereiche von strategischem nationalen Interesse der Zentralregierung zu überlassen seien, dann sollte dies ein Weckruf für uns Südtiroler/innen und unsere Autonomie sein. Denn solche Aussagen sind Zentralismus in seiner Reinform. Fakt ist: Mit deklariert nationalistischen Kräften ist noch nie eine Autonomie verteidigt worden. Deshalb mehr denn je: Wir werden unsere Autonomie auf Punkt und Beistrich verteidigen!

– Philipp Achammer

Wenige Monate später kann Donzelli in Südtirol seinen diesbezüglichen Testballon steigen lassen, ohne dass sich auch nur ein Lüftchen bewegt. Alarmglocken schrillen nicht mehr. Stattdessen ist — auch angesichts jüngster Umfrageergebnisse — mehr denn je eine Koalition der SVP mit den Ultranationalistinnen zu befürchten.

Und während andere europäische Minderheiten erfolgreich an der Pluralisierung und Plurilingualisierung der Nationalstaaten arbeiten (01 02), zu denen sie gehören, steht bei uns die Einordnung der Autonomie in die nationale (Volks-)Gemeinschaft im Raum.

Siehe auch: 01 02



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Comentârs

One response to “FdI will Autonomie im Sinne der nationalen Gemeinschaft umbauen.”

  1. artim avatar
    artim

    Giovanni Donzelli meint in seinem Statement nun auch nichts Anderes als Giorgia Meloni. Hat Philipp Achammer seine Haltung nun geändert?
    Dass mit national Rechtsextremen nicht zu spaßen ist, soll wohl auch die Aussage Marco Galateo Richtung SVP zu verstehen geben:

    In tutti gli ambiti noi possiamo trovare attenzione dagli esponenti del governo in modo semplice e rapido, anche con un sms. Se il voto dovesse andare in modo diverso, per tutti gli altoatesini sarebbe un problema.

    (“Salto” vom 18.08.2023, “Il nostro avversario sono i Verdi”)

    Erinnert irgendwie stark an die bekannte Methode der national-faschistischen Partei und ihrer totalitären Terror- und Gewaltherrschaft bzw. auch an die Mafia.

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