In Italien haben wir sie schon in den Institutionen, die Verschwörer, die mit dem Neonazismus flirten. Hier ist der Kreuzzug gegen die Rechte der Frauen, gegen die Pressefreiheit und die Freiheit der Lehre an der Tagesordnung. Haftstrafen für Protestierende, Zunahme von gewaltsamen Angriffen auf LGBTI-Personen, Zuschüsse für Therapien zur »Heilung von Homosexualität«, die Unmöglichkeit, in weiten Teilen des Landes abzutreiben. Trotzdem scheint Meloni im Ausland nicht mehr zu erschrecken. Die Europäische Volkspartei, eine der schlimmsten Rechten in Europa seit Jahrzehnten, hat sie skrupellos reingewaschen und somit legitimiert, wenn es für sie vorteilhaft war. Die internationale Presse hat ihre Aufmerksamkeit aufgegeben, weil es keine Neuheit mehr ist und viele Journalist:innen haben Meloni [sogar] reingewaschen, indem sie die »menschliche Seite« der postfaschistischen Anführerin hervorgehoben haben.
Das Gefühl, das man aus vielen europäischen und auch italienischen Medien gewinnt, ist, dass im zivilisierten und ordentlichen Europa jemand mit den Ideen von Trump nicht gewählt worden wäre. Doch das haben wir doch schon getan! Und wir werden es weiterhin tun. Es gehört zu den [besonderen] Fähigkeiten der radikal-reaktionären Rechten, in jeder Umgebung das passende Gewand zu wählen, damit alle glauben, dass die extremen Rechten immer die anderen sind.
Auszug aus Si Trump ens fa de mirall von Alba Sidera, erschienen in der katalanischen Zeitung El Punt Avui (18. November 2024). Sidera, Journalistin und Expertin für Rechtsextremismus, lebt seit 2007 als Korrespondentin in Rom. Übersetzung von mir.
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