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Mit Goebbels oder ohne.

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Der Bozner Gemeinderat Diego Salvadori (FdI) hat sein Goebbels-Posting gelöscht und sich dafür entschuldigt. Weil es missverständlich gewesen sei.

Ich Depp war ja der Meinung, dass gerade die Eindeutigkeit des Postings das Problem war.

Goebbels zitieren (egal ob das Zitat wirklich von Hitlers Propagandaminister stammt) ist an sich schon jenseits von Gut und Böse. Es zu tun, um zu beanstanden, dass eine Pride-Flagge die Neutralität des öffentlichen Raums verletze, ist geradezu genial.

Wer kennt sie nicht, die sprichwörtliche Neutralität der Nazis? Immerhin wird so aber klar, was FdI unter Neutralität versteht.

Als Gemeinderat ist Salvadori zwar nicht zurückgetreten, dafür hat er seine parteiinternen Ämter ruhend gestellt. Respekt. Die drängendste Frage war ja: Wie kann so einer ein Amt in einer neofaschistischen Partei bekleiden?

Sogar seine Social-Media-Accounts hat er deaktiviert — mit der praktischen Nebenwirkung, dass sie niemand auf weitere Nazi-Postings durchsuchen kann.

Mausgerutscht

LH-Vize Marco Galateo (FdI), der zwar eigens Regenbogenflaggen wegräumen lässt, bevor er eine Pressekonferenz hält, lag nichts ferner, als das Goebbels-Posting zu liken. Gut, er hat es gelikt, ist dabei aber lediglich mit dem Finger auf der Maus ausgerutscht, weil Rechtsextreme traditionell sehr glitschige Hände haben.

Der Arme. Wenige Monate zuvor war er unbewusst bei einer rechtsextremen Gedenkveranstaltung mitmarschiert. Eigentlich ist er ja ein Guter — doch es war ihm eine Fackel in die Hand gerutscht.

Ihm, der sich nicht vom Faschismus distanzieren kann, weil er  (bestechende Logik!) 1979 geboren ist, glaube ich natürlich alles aufs Wort.

Bestürzt geben sich hingegen der neue Bozner Bürgermeister Claudio Corrarati und LH Arno Kompatscher (SVP). Sowas hat man auch wirklich nicht ahnen können, als man sich mit Neofaschisten ins Boot gesetzt hat.

Wenn sie doch bloß jemand gewarnt hätte.

Cëla enghe: 01 02 03



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