Mit dem dieswöchigen Rücktritt des Bozner FdI-Gemeinderats Diego Salvadori, der sich nicht als Täter, sondern als Opfer fühlt, ist bestätigt, dass Joseph Goebbels jenseits der ominösen roten Linie liegt. Genauer gesagt: Das aktive Teilen eines (vermeintlichen) Goebbelszitats in den sozialen Netzwerken befindet sich jenseits, das Liken dieses Postings vermutlich noch gerade diesseits der roten Linie.
Jedenfalls deutet derzeit nichts darauf hin, dass der angebliche »Mausrutscher« von Vize-LH Marco Galateo (FdI) oder dessen inbrünstige Verteidigung von Diego Salvadori irgendwelche ernsthafte Konsequenzen haben werden.
Damit würde sich auch andeuten, dass der »liberale« LH Arno Kompatscher und die SVP schwächer sind als der rechte BM Claudio Corrarati.
Eine Verschiebung im öffentlichen Diskurs hat das abstoßende Goebbels-Posting jedenfalls schon bewirkt: Viele sind so erleichtert, dass zumindest die Bezugnahme auf einen maßgeblichen Wegbereiter des Holocausts zu einem Konsequenzen hatte, dass die aggressive Kritik an der Pride-Flagge per se — und somit den Angriff auf sexuelle Minderheiten ausgerechnet während des Pride-Monats — fast niemand mehr als Problem wahrnimmt.
Cëla enghe: 01
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