Die SVP hat sich in bekanntlich auch in der Landeshauptstadt auf eine Koalition mit rechten und neofaschistischen Kräften eingelassen. Mit dabei ist unter anderem auch die Lega, deren Chef Matteo Salvini der Landeshauptmann erst kürzlich für seine Hetze kritisiert hatte, deren Kandidaten im Gemeinderatswahlkampf menschenverachtende Positionen vertreten haben und die sich den Hardcore-Faschisten von CasaPound (CPI) als Wahlplattform zur Verfügung gestellt hat.
Bürgermeister Claudio Corrarati hat nun mit Marco Caruso (Lega) einen Faschisten auch in den siebenköpfigen Stadtrat geholt. In der Landeshauptstadt des angeblichen »Klimalandes Südtirol« ist er fortan für die entscheidenden Agenden Umwelt und Energie verantwortlich. Dazu gehört ausdrücklich auch die Aufgabe, die Beziehungen zu innerstaatlichen und europäischen Institutionen im Rahmen von Klima- und Umweltprojekten zu pflegen.
Doch wer ist dieser Caruso?
Bei der Wahl 2015 war er noch für die offen faschistische Partei Unitalia in den Gemeinderat gewählt worden. Die beiden Unitalia-Räte Gianfranco Piccolin und Luigi Schiatti hatten 2009 für einen Skandal gesorgt, als sie aus Protest den Ratssaal verließen, während über die Ehrenbürgerschaft für Franz Thaler abgestimmt wurde. Ihrer erbärmlichen Lesart zufolge war der Sarner Nazi-Widerständler nicht ein Held, sondern ein verächtlich zu machender Deserteur.
Caruso selbst schlug in dieselbe Kerbe, als er als Gemeinderat vehement die sogenannte »Historisierung« des Mussolinireliefs am Gerichtsplatz bekämpfte. Gemeinsam mit anderen rechtsextremen Politikern kündigte er 2016 sogar medienwirksam an, die geplante — und mittlerweile umgesetzte — Umgestaltung gerichtlich abwenden zu wollen.
Der wegen Faschismusverherrlichung verurteilte Bozner CasaPound-Anführer Andrea Bonazza hatte Caruso nach dem Wahlerfolg 2015 in einem Beitrag für den faschistischen Primato Nazionale als einen »lieben Freund« bezeichnet, der »mit uns aufgewachsen« sei und »von der politischen Schule der CasaPound« stamme.
Im Vorfeld der vorgezogenen Gemeinderatswahl von 2016 unterzeichnete Caruso gemeinsam mit anderen Rechten eine homophobe Selbstverpflichtung.
Mit solchen Gestalten sitzt die Volkspartei jetzt nicht nur in einer Koalition, sondern auch im Gemeindeausschuss. Die SVP ermöglicht es ihnen mit ihren Stimmen erst, die Landeshauptstadt mitzuregieren.
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