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Halt doch mal den Steigbügel!
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Autor:a

ai

Und genau hier liegt auch das Problem: Bei der SVP nämlich und nicht bei Galateo. Der macht nämlich nur das, was er immer schon gemacht hat. Aber dass er das jetzt in einer hohen Machtposition tun kann, das verdanken wir der SVP. Den rechten Uniabbrecher mit seinen armseligen 2.000 Stimmen hätten wir problemlos auf den politischen Hinterbänken der Opposition verschwinden lassen können. Qua Wahlergebnis gab’s ja nun wirklich keine Legitimierung, dass der Fratello in unserem Land irgendwas zu sagen hätte. Es ist der Landeshauptmann und seine Gang gewesen, die ihn groß gemacht haben. Die vollumfängliche Schuld von Fackelzug bis Goebbels trägt also tatsächlich die SVP. Denn man ist sehr wohl verantwortlich für die, denen man Macht, Bühne und außerdem sehr, sehr viel Geld gibt.

– Barbara Plagg in Flirt mit Flasche auf Barfuss

Ich bin zwar grundsätzlich der Meinung, dass jede/r selbst für sich und ihre/seine Aussagen und Taten verantwortlich ist. Aber gleichzeitig hat Barbara Plagg völlig recht, dass es die SVP war, die es den Postfaschisten ohne Not erst ermöglicht hat, dorthin zu kommen, wo sie nun wenig überraschend – außer für die Naivlinge in der Brennerstraße vielleicht – ihr Unwesen treiben.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07



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Comentârs

11 responses to “Halt doch mal den Steigbügel!
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  1. Martin Brugger avatar
    Martin Brugger

    Ich sehe das etwas differenzierter: einige Wirtschafts- und Verwaltungsfunktionäre der führenden Lobbies haben sich schon seit Jahren zum Ziel gesetzt, mit tatkräftiger Mithilfe eines potenten Mediums und einiger neureicher “Affaristi” die Politik im Lande zu dirigieren.

    Es ist ihnen als “Krake” getarnt gelungen, mit ihren Tentakeln die sterbende Volkspartei gerade noch am Leben zu erhalten um nach außen hin in der Bevölkerung den Anschein zu erwecken, als handle es sich tatsächlich noch um die ehemalige “Südtiroler Volks Partei”. Diese hat in den letzten zwanzig Jahren die Zustimmung der Bevölkerung von einer Wahl zur nächsten verloren. Es gibt keine Parteiströmungen mehr und kritische Geister haben sich schon längst von dieser “Verwaltungspartei” abgewendet.

    Um es vorweg zu sagen: es sind dies nicht jene Verantwortungsträger, die bei uns als Gründer und Nachfolger exzellente Unternehmen gegründet haben und/oder diese mit “Managerial Exczellence” weiterführen- und weiter ausbauen lassen, nein, die sind ganz und gar nicht gemeint!

    Es handelt sich vielmehr um egozentrierte Geschäftsführer, die sich dem Motto des “Geiz ist geil” verpflichtet haben: protegierte “Mütter- oder Vätersöhnchen/töchterchen”, die ihre gefälligen “Vettern” in die ersten Reihen der Wirtschaftsverbände hieven oder die sich in Politik und Verwaltung einfach präpotent vordrängen – wobei es dazu natürlich reichlich “Vitamin B” bedarf.

    Und das nur um ihre Eigeninteressen wahrzunehmen, ohne dabei auch nur irgendwie Verantwortung für ihr Tun oder Unterlassen zu tragen: wenn es dann darauf ankommt, müssen andere den Schädel für sie herhalten.

    Dieses ganze “Vetternwirtschaftssystem” gründet weiters auf ganz “billigem” und “miesem” Marketing, mit der die Bevölkerung geblendet werden soll. So wird etwa letzthin, alles was nur politisch “schiefgeht” in den besten Tönen schön geredet. Oder, um es auch anders auszudrücken: wenn jetzt die Pilze aus dem Boden schießen, dann sind das gewiss die Vorboten der Autonomie-Reform. Man achte nur einmal darauf, was letzthin alles “schöngeredet” wurde!

    Gar einige dieser Leute scheinen auch in ihren geistigen Regungen ziemlich schwach zu sein: “Schwachmaten” also. Nicht nur, dass ihnen sämtliche historischen, kulturellen und teils aus wirtschaftlichen Zusammenhänge über Land und Leute fehlen: sie sind in Bezug auf ihre Geistesleistung nur mit “Spezialia” ausgestattet, also mit “Fach-Idiotentum”; aber das “ICH-Marketing” beherrschen sie schon, um sich immer in Szene zu setzen. Was total fehlt, ist “Generalia”, die das Wesen eines Generals ausmachen, der zur “Führung” eines Landes wie Südtirol befähigt wäre.

    Entsprechend dieses Entwicklungsmankos gestaltet sich ihre Geisteshaltung, mit den Postfaschisten gemeinsame Sache zu machen: das muss Vertretern der deutschen und ladinischen Volksgruppen-Minderheit erst einmal einfallen! Und ich wundere mich schon darüber, dass einige politische Clans, die ihre Familiensaga auf den Widerstand und das Dableibertum zurückführen, mit dieser Tradition jetzt total gebrochen haben, aber bitte! Es ist eben die Vereinigung politisch und auch geistig “schwacher Kräfte”!

  2. Pius Leitner avatar
    Pius Leitner

    Seine Position verdankt Herr Galateo in erster Linie seinen Wählern und nicht der SVP! Welche italienische Partei hat bei der letzten LTW mehr Stimmen bekommen als jene von Galateo? Wer die meistgewählte Liste der Italiener von der Regierung fernhalten möchte, riskiert sie zu stärken. Demokratie ist für manchen Linken zwar schwer erträglich (zumal dann, wenn man selber in der Minderheit ist), aber doch wohl die verträglichste aller möglichen Regierungsformen.
    Wer Demokrat ist und zur Autonomie steht, muss auch Wahlergebnisse akzeptieren, die ihm nicht passen. Das schließt natürlich nicht aus, Positionen von Parteien und deren Vertreter zu kritisieren oder abzulehnen.
    Wer nun glaubt, ich würde Herrn Galateo auch nur entfernt in Schutz nehmen, kann beruhigt sein, mir gefällt sein nationalistisches Gehabe überhaupt nicht und ich lehne es entschieden ab. Es geht mir ausschließlich um demokratische Grundsätze, die am besten dadurch verteidigt werden, indem Rechtstaatlichkeit und Hausverstand gegenüber politischer Farbenblindheit und ideologischer Mauer den Vorzug erhalten.

    1. Hartmuth Staffler avatar
      Hartmuth Staffler

      Mit Wahlarithmetik kann man alles und das Gegenteil davon beweisen. Es gibt auch im italienischen Lager nicht nur Einzelparteien, sondern auch Parteienbündnisse. Das weiß der Pius Leitner natürlich schon, und er dürfte auch wissen, dass in der Politik mehrheitsfähige Koalitionen gebildet werden, die bestimmte politische Ziele verfolgen. Die vom Wählerwillen bestimmte Mehrheit wäre in Südtirol immer noch antifaschistisch gewesen, die Koalition, für die sich die SVP gegen den Wählerwillen entschieden hat, war es nicht. Ich verstehe ja, dass der Pius der vollkommen ins rechtsextreme Lager abgedrifteten Uli irgendwie die Stange halten muss, aber was zu viel ist ist zu viel.

    2. Martin Brugger avatar
      Martin Brugger

      Sie stehen vor der Entscheidung, werter Pius Leitner: “Landliebe” zwischen Freiheitlichen und den Postfaschios, oder “Landlibell” mit den Schützen?

    3. Harald Knoflach avatar
      Harald Knoflach

      @Pius Leitner
      Die Regierungsbildung in Südtirol erfolgt auf Basis des parlamentarischen Prinzips. Das heißt, die Menschen wählen nur die Legislative direkt, nicht die Exekutive (anders als im Trentino, wo der Regierungschef – sprich Landeshauptmann – direkt gewählt wird). Zudem entsteht die Landesregierung aus einer “parlamentarischen Mehrheit” heraus und ist von dieser abhängig. Einzige (im Kern undemokratische) Einschränkung was die Sprachgruppen anbelangt ist, dass die prozentuelle Verteilung der Sprachgruppen im Landtag sich in der Landesregierung widerspiegeln muss (wie im übrigen auch die der Geschlechter). Aber wem erzähl ich das?
      Es scheint mir aber dennoch notwendig, mit einer (leider nicht der einzigen) eigenartigen Ansicht von Demokratie in Südtirol – und oft auch anderswo – aufzuräumen.
      Nirgends, aber auch gar nirgends, steht geschrieben, dass diese Mehrheit die meistgewählte italienische Partei (was ist das überhaupt? auf allen “italienischen” Listen gab es auch Kandidatinnen, die sich “deutsch” erklärt haben und außerdem wissen wir nicht, wer wen gewählt hat, da wir geheime Wahlen haben – die Definition “italienische Liste” kann es gar nicht geben, es gibt einzig und allein Kandidatinnen, die sich einer gewissen Sprachgruppe zugehörig erklären – das ist das einzig mögliche Kriterium) beinhalten muss. Wenn eine Koalition die nötigen 50+1 erreicht und dabei auch alle andere Bestimmungen einhält, dann ist das demokratisch legitim und entspricht dem Wählerwillen. Immer. Das ständige Gesülze von “Koalition der Verlierer” – wie man es auch in Österreich öfters hört – kann nur von Menschen kommen, die parlamentarische Demokratie nicht verstehen. Wer die Mehrheit im Parlament bzw. Landtag hat, repräsentiert (in den meisten Fällen) die Mehrheit der Wählerinnen und somit den Wählerwillen und kann eine Regierung bilden. Von wegen “Grundsätze der Demokratie” und “Akzeptanz des Wählerwillens”.
      Dieser Logik des “Wählerwillens” folgend, müsste doch auch Angelo Gennaccaro in der Landesregierung sitzen. Schließlich war er (nach Sabine Giunta von den Grünen, die es nicht in den Landtag geschafft hat) der meistgewählte Vertreter mit italienischer Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung.
      Fazit: die momentane Regierung ist legitim und repräsentiert die Mehrheit der Wählerinnen. Jede andere Koalition mit einer Mehrheit im Landtag – theoretisch auch eine ohne die SVP mit einem Landeshauptmann Köllensperger – würde das auch tun. Folglich ist auch die Kritik, dass die SVP sich ohne Not Vertreter postfaschistischer Parteien in die Regierung geholt hat, legitim und verkennt weder den demokratischen Wählerwillen, noch verstößt sie gegen demokratische Grundsätze. Im Gegenteil. Parteien mit autoritären Zügen sind eine Gefahr für die Demokratie.

      “Aber realpolitisch …” – ach hören wir doch bitte damit auf.

    4. Harald Knoflach avatar
      Harald Knoflach

      Wer die meistgewählte Liste der Italiener von der Regierung fernhalten möchte, riskiert sie zu stärken.

      Ob man rechtspopulistische Parteien entzaubert, indem man sie ausgrenzt oder in die Regierung holt, weiß ich nicht. In Österreich wurde beides probiert (Stichwort Vranitzky bzw. Schüssel und Kurz). Beides hat nicht funktioniert.

      Wer Demokrat ist und zur Autonomie steht, muss auch Wahlergebnisse akzeptieren, die ihm nicht passen.

      Wie gesagt – die derzeitige Regierung entspricht dem Wahlergebnis. Wie könnte es anders sein? Aber dieser “Wählerwillen”-Logik folgend, dürften die Freiheitlichen als Wahlverlierer wohl eher auch nicht in der Regierung sitzen. Stattdessen müsste wohl ein Herr Knoll Sicherheitslandesrat sein. Wie gesagt – ist nicht meine Logik, sondern die in dem Kommentar propagierte.

  3. Walter Kircher avatar
    Walter Kircher

    … SVP – die SogenannteVolksPartei ist eben nicht mehr die Partei mit Magnago, Benedikter, Gebert Deeg und gar einigen Weiteren!
    Mit den FRATELLI in Koalition zu gehen ist unsäglich! Dies zeigt sich beinah täglich.
    WEM ist dies zu verdanken? – Den Lobby-Partei-GängerInnen und den Nichtwählenden …!
    Mit meinem Gruß aus Brixen möchte ich – in aller Bescheidenheit – AUFRÜTTELN!

  4. Martin Piger avatar
    Martin Piger

    Die moralische Selbstdemontage der SVP ist erschreckend. Was die SVP nicht auf die Rechnung setzt, sind die geliehenen Stimmen. Bei den letzten Wahlen haben gewiss viele SVP gewählt, die das sonst eigentlich nicht tun, aus Angst vor einem erwartbaren Rechtsruck auf deutscher Seite. Gleichzeitig hätte der Landeshauptmann mit seinen Präferenzstimmen gestärkt sich gegen eine Koaltion mit der italienischen Rechten entscheiden können. Alle anderen, die in der letzten Leguslaturperiode schlechte Politik gemacht hatten, wurden stimmenmäßig abgestraft. Trotzdem wurden echte Wahlverlierer, wie etwa Dr. Achammer, der seine Stimmen halbieren konnte, weiterhin mit einem Amt betraut.
    Schon mehrmals in der Geschichte Südtirols wollten die Wirtschaftslobbys die Landespolitik bestimmen. Immer, wenn ihnen das gelungen ist, ging es mit unserem Land dahingehend abwärts, dass ein Leben in Südtitol immer weniger schön ist.

    1. Martin Piger avatar
      Martin Piger

      Die “geliehenen Stimmen” werden bei den nächsten Wahlen sicher fehlen.

    2. Simon avatar

      Landesrat Achammer hat einen Doktortitel?

      1. Martin Piger avatar
        Martin Piger

        Humoris Causa, falls es erlaubt ist, weil er sich immer so kompetent gibt.

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