Politik sollte dafür sorgen, dass Konsumentinnen und Konsumenten ordentlich informiert werden. Wer einen Veggie-Burger kauft, weiß genau, was er bekommt. Und wer ein normales Fleischprodukt möchte, wird wohl kaum in die Irre geführt plötzlich ein Veggie-Produkt daheim zu haben. Das sollte man den Menschen durchaus zutrauen. Anders ist es, wenn ein Produkt etwa „Hühnchen” heißt, aber vegetarisch oder vegan ist – das ist dann tatsächlich irreführend, weil ein Mix aus Sojaschoten und Erbsen nun mal kein Hühnchen ist.
– Herbert Dorfmann in der Tageszeitung vom 14. Oktober 2025
Konservative und Rechte im Europäischen Parlament sind bekanntlich dem von ihnen selbst gescholtenen Regulierungswahn verfallen und treiben die Verbotsgesellschaft voran. Erfreulicherweise machte der Südtiroler Abgeordnete Herbert Dorfmann (SVP) bei der schwachsinnigen Aktion um Burger, Wurst und Schnitzel nicht mit und stimmte laut Tageszeitung als einziger (!) aus der gesamten EVP-Fraktion gegen den Antrag. Dorfmann lieferte dafür eine differenzierte und schlüssige Begründung, die eigentlich Common Sense sein sollte. Einem zuvor eingebrachten Antrag der Liberalen nach Verbot von tatsächlich irreführenden Bezeichnungen wie “Rinderfilet vegan” oder “Veganes Hühnchen” hatte er noch zugestimmt. Dieser vernünftige Antrag habe jedoch keine Mehrheit gefunden. Dorfmann, der in Umweltfragen oder auch im Umgang mit Oppression und Minderheitenschutz diese Differenziertheit in der Vergangenheit leider oft vermissen ließ, hat hier Rückgrat gezeigt.
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