Marco Galateo von den neofaschistischen Fratelli d’Italia (FdI), der für seinen Parteikollegen Alessandro Urzì in den Landtag nachgerückt ist, will, dass in jeder Südtiroler Gemeinde ein Gedenkort für die Opfer der Karsthöhlen und für die Vertriebenen aus Julien und Dalmatien errichtet wird. Dazu hat er jetzt im Landtag eine Anfrage (Nr. 2538/23) an die Landesregierung hinterlegt.
Für FdI sind die Opfer der Karsthöhlen geradezu eine Obsession, da ihnen die damit verbundenen Geschichtsverdrehungen die Möglichkeit bieten, Opfer des Faschismus und Opfer des Widerstands (und somit auch Faschismus und Widerstand selbst) auf eine Stufe zu stellen (vgl. 01
).
Galateo kann sich nicht nur auf die höchst fragwürdige Anerkennung des »Karsthöhlenmassakers« durch den italienischen Staat berufen, sondern beispielsweise auch auf die Tatsache, dass die von Mittelinks geführte Südtiroler Landeshauptstadt seit Jahren viel Geld und Aufmerksamkeit in den Karsthöhlen-Revisionismus investiert.
Im Vorspann zu seiner Anfrage gibt der FdI-Mann zudem bekannt, dass auch die Stadt Meran auf Vorschlag der Neofaschisten beschlossen habe, den »Märtyrerinnen« und den Vertriebenen eine Stele oder eine Erinnerungstafel zu widmen — wohingegen Brenner und Neumarkt ähnliche Vorschlägen von Rechts abgelehnt hätten.
Hierzu bemängelt der Landtagsabgeordnete, dass es weiterhin erst- und zweitklassige Opfer gebe, was tief in seine eigentlichen Absichten blicken lässt (vgl. 01
). Auf der anderen Seite stellt er in den Prämissen seiner Anfrage »Kriminelle, Partisanen und titinische Kommunisten« auf eine Stufe — und bringt auch noch geschickt die bei Rechtsextremen beliebte, um ein Vielfaches aufgeblasene Opferzahl von 20.000 unter, die keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhält.
Auf die Antwort der Landesregierung darf man gespannt sein.
Siehe auch: 01
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04
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03
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