→→ Autorinnen →→ Gastbeiträge →→

Siegesdenkmal: Optimierungsbedarf auf vielen Ebenen.
Quotation

Autor:a

ai

Für das Mittagsmagazin vom 22. September auf Rai Südtirol wurde der Historiker Hannes Obermair interviewt, der maßgeblich an der Kontextualisierung des sogenannten Siegesdenkmals in Bozen beteiligt war.

Daraus gebe ich hier ein Zitat wieder:

Dass jetzt offenbar das italienische Kulturministerium Geld bewilligen will, um das Denkmal zu restaurieren — wir wissen, dass da einige Platten von der Fassade runtergeflogen sind —, ist das grundsätzlich ein gutes Signal?

Es ist dann ein gutes Signal, wenn man zurückkehrt zum Urkonzept der Ausstellung — der Außenbereich ist ja seit Jahren geschlossen, ein irres Versäumnis sowohl der Stadtverwaltung Bozen als auch der Denkmalbehörde. Das muss wieder zugänglich werden, weil das ist integraler Bestandteil der Erfahrung der Besucher:innen des Denkmals. Zugleich möchte ich aber auch noch einschränkend hinzufügen, dass die Stadtverwaltung seit Jahren die Bewirtschaftung der Ausstellung vernachlässigt und so etwas wie ein Besucherzentrum niemals eingerichtet hat. Also hier besteht auf vielen Ebenen noch Optimierungsbedarf.

Transkription von mir

In dem Interview wurde auch der auf veröffentlichte Beitrag von Felix von Wohlgemuth (Grüne) zu dieser Angelegenheit thematisiert.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 | 09 10



Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

Comentârs

5 responses to “Siegesdenkmal: Optimierungsbedarf auf vielen Ebenen.
Quotation

  1. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Das zur Verherrlichung des Faschismus erbaute Denkmal muss restauriert werden, damit es seinen ursprünglichen Zweck wieder voll erfüllen kann. Das hat Herr Obermaier, wenn auch etwas verschlüsselt, recht gut zum Ausdruck gebracht.

    1. Simon avatar

      Jenseits der Debatte um die Renovierung finde ich relevant, dass auch Herr Obermair noch Handlungsbedarf sieht.

      1. Hartmuth Staffler avatar
        Hartmuth Staffler

        Der “Handlungsbedarf” des Herrn Obermaier geht allerdings vollkommen in die falsche Richtung.

  2. Martin Piger avatar
    Martin Piger

    Es ist ein Irrglaube, dass alles dem Wollen des Menschen unterworfen ist. Die Dekonstruktion einer Aussage (in diesem Fall des Siegesdenkmals) ist nicht losgelöst vom Kontext zu sehen und deswegen eben nicht immer möglich. Dabei geht es weniger um den Entstehungskontext als vielmehr um den aktuellen Kontext zur Zeit der gewünschten Dekonstruktion/Depotenzierung. Das vom Faschismus erbaute und mit faschistischen Symbolen versehene Denkmal lebt in einem staatlich gesellschaftlichen Kontext , der noch ordentliche italienisch nationalistische Aspekte aufweist. In seiner Aussage ist es auch nicht nur faschistisch, sondern auch für kruden überparteilichen Nationalismus ebenso gut zu gebrauchen. Auch unter linken Italienern gibt es noch solche, die glauben, dass sie uns Sprache, Kultur und Gesetze gebracht haben. Der stolze Überflug der frecce tricolori mit Ablassen der Tricolorefarben über dem praktisch intakten Siegesdenkmal vor nicht allzu langer Zeit wird wohl kaum dem Gedenken der Opfer des Faschismus, bzw. dem Bedauern über jahrelange unangebrachte Feierzeremonien vor dem Denkmal gegolten haben. Gewiss ist, dass das Denkmal durch die “Historisierung” einem Diskurs um seinen Abriss, der sicher immer drängender, weil zeitgemäßer, geworden wäre, entkommen ist. So konnte es zwar als Mahnmal gerettet werden, aber auch weiterhin als Denkmal für den Nationalismus, der sich in den staatlichen Aktionen relativ deutlich äußert. Eine echte historische Dekonstruktion bedürfte einer zumindest teilweisen substanziellen architektonischen Dekonstruktion oder der Entfernung aus dem Bedeutungskontext durch Versetzung in ein Museumsareal, wo es nur jene zu sehen bekommen, die dies wünschen. Der Rotlichtring erscheint wohl doch etwas kümmerlich und bricht das Erscheinungsbild von jenseits der Talfer nicht wirklich.
    Auf jeden Fall ist es im jetzigen Zustand eine ehrliche Visitenkarte des heutigen Italien.

  3. Walter Kircher avatar
    Walter Kircher

    … und die Tatsache, dass der Siegesplatz nicht zum Friedensplatz werden durfte ist für mich ein weiteres und jüngeres Beispiel, dass man das friedliche Miteinander ausgeschlagen hat …

Scrì na resposta

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL