Die italienische Ministerpräsidentin und US-Präsident Trump verteidigen den »Entdecker« Amerikas
Mit einer Videobotschaft wandte sich Giorgia Meloni von den Fratelli d’Italia an die National Italian American Foundation. Anlässlich der 50. Jubiliäumsgala in Washington am vergangenen Samstag verteidigte Meloni die geschichtliche Rolle von Kolumbus und der Italiener für Amerika. Deren Feinde sind die Woken.
Deshalb kritisierte Meloni die »Woke-Kultur« was auch immer das sein mag: »Es gibt Kräfte, die versuchen, uns zu spalten, unsere Geschichte umzuschreiben und unsere gemeinsamen Traditionen zu zerstören.«
Meloni beklagte einen angeblichen Versuch, die »Geschichte der Italoamerikaner auszulöschen und ihren Platz in den USA zu leugnen.« In ihrer Videobotschaft kündigte sie Widerstand an, die Streichung wird sie nicht zulassen. Meloni bedankte sich beim US-Präsidenten Donald Trump dafür, dass er in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum Columbus Day wieder eingeführt hat. Der Columbus Day wird in den USA jedes Jahr am zweiten Montag im Oktober gefeiert.
Für Glaube, Familie und Freiheit
Beherzt griff Meloni eine Aussage Trumps auf: »Während wir das Erbe von Kolumbus feiern, würdigen wir auch den Beitrag unzähliger Italoamerikaner, die — wie er — unermüdlich zu unserer Kultur und Lebensweise beigetragen haben. Noch heute teilen die Vereinigten Staaten und Italien eine besondere Verbindung, die auf den zeitlosen Werten wie Glaube, Familie und Freiheit beruht.«
Diese zeitlosen Werte »verteidigt« derzeit Trump mit seiner Politik und verunglimpft Oppositionelle, die die Welt anders sehen, als »verrückte Linksradikale«. So stufte er auch jene ein, die am 13. Oktober nicht Kolumbus feiern, die Nachfahren der Ureinwohner Amerikas.
Ein solch verrückter Linksradikaler war Trumps Vorgänger Joe Bider, der den Indigenous Peoples’ Day als gleichwertigen Feiertag eingeführt hatte. Der Versuch »linksradikaler Brandstifter«, den Namen Kolumbus auszulöschen, giftete Präsident Trump.
Columbus Day statt Indigenous Peoples’ Day
Der Columbus Day ist seit 1937 ein Bundesfeiertag. Einige Städte und Bundesstaaten — darunter Alaska, Oregon, Vermont und Seattle — haben den Indigenous Peoples’ Day oder Native American Day am selben Tag offiziell anerkannt. Viele Bundesstaaten feiern keinen der beiden Feiertage.
Trump will Amerika wieder groß machen, die Kolonialisierung als Erfolgsgeschichte rehabilitieren und deshalb „»den Columbus Day aus der Asche zurückholen.« Die Schuld für die Miesmacherei tragen die »verrückten linksradikalen« Demokraten. Auf seinem Truth Social giftete der US-Präsident: »Die Demokraten haben alles getan, um Kolumbus, seinen Ruf und alle Italiener, die ihn so sehr lieben, zu zerstören. Sie haben seine Statuen niedergerissen und nichts als ‘WOKE’ aufgestellt, oder noch schlimmer, gar nichts! Nun, ihr werdet euch freuen zu hören, dass Christoph ein großes Comeback feiern wird. Ich setze hiermit den Columbus Day unter den gleichen Regeln, Daten und an den gleichen Orten wieder ein, wie er seit vielen Jahrzehnten begangen wurde!«
Trump möchte in die Fußstapfen von Kolumbus treten, als großer Kolonisator. Seine Pläne legte er zu Beginn seiner neuen Amtszeit offen, Grönland und Kanada zu kolonisieren und den USA einzuverleiben. Und auf der Speiseliste steht auch noch der Panamakanal und wer weiß, vielleicht auch der Gazastreifen.
Kolumbus als Vorbild, für Trump und für Meloni. Dass Kolumbus mit seiner »Entdeckung« einen kontinentweiten Genozid initiierte, interessieren weder Trump noch Meloni. Historiker und Bürgerrechtler kritisieren Kolumbus für sein gewalttätiges Verhalten gegenüber den Ureinwohnern und auch dafür, zum Sklavenhandel beigetragen zu haben. Aber das ist ja woke, spalterisch.
Von Ayuso zu Meloni
Antiwoke sind auch die spanischen Konservativen und ihre rechtsradikalen Vox-Verbündeten. Vor vier Jahren lehnte die Präsidentin der autonomen Region Madrid, Isabel Diaz Ayuso von der nationalkonservativen spanischen Volkspartei PP, die Aufforderung von Papst Franziskus vehement ab, sich bei den Angehörigen der indigenen Völkern Amerikas für den spanischen Kolonialismus zu entschuldigen. Ihr Argument, die Spanier brachten doch die Zivilisation nach Amerika.
Die politischen Vorfahren von Giorgia Meloni, der »Duce« Mussolini und seine Faschisten, ließen einen ähnlichen Spruch auf dem »Siegesdenkmal« in Bozen anbringen: »Von hier brachten wir den Anderen Sprache, Gesetz und Kultur.« Ein Denkmal, im Auftrag des faschistischen Regimes errichtet, das gerade wieder »saniert« wird. Eine vollständige »Historisierung« wäre wohl auch woke und würde spalten, um Trump und Meloni zu folgen.
Und jene, die versuchen zu spalten, sollen das Land verlassen. Das war eine Empfehlung, die 2015 die damalige Oppositionelle Giorgia Meloni ausgesprochen hatte. Anlass dafür, 2015 »feierte« Italien den Kriegseintritt gegen Österreich-Ungarn vor 100 Jahren. Diese »Feierlichkeiten« nahm damals Meloni zum Anlass, Südtiroler zurechtzuweisen. Sie empfahl einem SVP-Abgeordneten, nach Österreich auszuwandern, wenn er nicht feiern will und sich als Österreicher fühlt. Als eine Straftat empfand Meloni die Weigerung in »Trentino-Alto Adige«, die Trikolore zu hissen.
Als die neu gewählte Meraner Bürgermeisterin Katharina Zeller (SVP) bei ihrer »Inauguration« die Trikolore ablegte, das war wohl auch eine spalterische Aktion, fegte ein Shitstorm über die Republik hinweg.
Dieses »Spalten« schmiedet zusammen, über den Atlantik hinweg. Sie wollen deshalb gemeinsam das Spalten verhindern, überwinden. »Die schöne Frau«, Donald Trump über Giorgia Meloni und Trump. Denn, die spalterischen Woken wollen mit der Abschaffung des Columbus Day USA und Italien auseinanderdividieren.
Nüchtern betrachtet und im Vergleich zu den europäischen Kolonialisten und Migranten, in was bestand denn die Aufbauleistung der indigenen Völker?
Cëla enghe:
- Recht auf Land: Indigene Gesellschaften und Siedlerkolonialismus
- Von den Kolonien zur geeinten Nation
- Der indigene Kontinent
- We are on the right side of history
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