An den Angriffen auf Jannik Sinner zeigt sich also, wie eine Gesellschaft verfasst ist, wie sie Minderheiten begegnet, wie sie ihnen misstraut, wie noch immer eingefordert wird, dass alle sich unter das Dach der Nation ducken müssen, wie sich der Nationalismus wieder breit macht, der alle gleich machen will, wie Sportler benutzt werden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, wie soziale Medien missbraucht werden (wenn etwa ein Interview von Sinner auf Deutsch mit einem unsinnigen Text auf Italienisch unterlegt wird), wie nötig Italien Identifikationsfiguren hat und wie man sie zu stürzen versucht, wenn sie von den Erwartungen abweichen.

aus Er und die Nation, Titelgeschichte der dieswöchigen ff (Nr. 44/2025) von Georg Mair

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