Auch in Italien gibt es Vereine mit spezifischen Tätigkeitsbereichen: Gesundheit, Soziales, Sport, Schutz von Konsumentinnen oder Umwelt — um nur einige zu nennen. Doch eine Kompetenz scheint übergreifend zu sein, der Nationalismus und die koloniale Pöbelei gegen nationale Minderheiten (vgl. 01 02 03 04).
So kommt es auch, dass jetzt die Konsumentinnenvereinigung Codacons, eine der größten des Landes, die Stimme erhebt, weil der Südtiroler Tennisspieler und derzeitige Weltranglistenzweite Jannik Sinner beschlossen hat, dieses Jahr nicht am Davis Cup teilzunehmen.
In einer Individualsportart wie dem Tennis stellt das Turnier die große Ausnahme dar, weil es auf Nationalmannschaften ausgelegt ist.
Der Codacons fordert nun, Sinner alle öffentlichen Ehrungen zu entziehen, da seine Entscheidung »ein Schlag ins Gesicht Italiens« sei.
Regelmäßig müssen Sportlerinnen aus Südtirol Italianitätsbeweise abliefern und werden auch von Politik, Medien und Institutionen identitär vereinnahmt. Diesmal sah sich zum Beispiel auch Bruno Vespa, Moderator des öffentlich-rechtlichen italienischen Fernsehens, dazu veranlasst, Sinner wegen seiner Davis-Absage anzugreifen.
Sinner selbst übrigens soll sich in Wien — freiwillig oder nicht — indes als Italiener bezeichnet haben.
Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07

Scrì na resposta