Nachdem zwei Briefmarken mit Südtirol-Motiv mit einsprachiger bzw. einnamiger Beschriftung erschienen waren, wurden sie auf Anordnung des zuständigen Ministers zurückgezogen und korrigiert — obschon Alessandro Urzì (FdI) dagegen war. Auf dem aostanischen Pendant prangte immerhin von Anfang an die Doppelbezeichnung Valle d’Aosta und Vallée d’Aoste.
Wie nun Mateo Taibon für Rai Ladinia vermerkt, hätte aber zumindest auf die Marke mit der Rosengartengruppe auch die ladinische Bezeichnung gehört, da der Gebirgszug auf Trentiner Seite zum ladinischen Fascia gehört. Ciadenac sei folglich kein Exonym, sondern ein Endonym — also der ladinische Name eines Berges, der sich auf ladinischem Gebiet befindet.
Weder Südtirol noch das Trentino haben diese Berücksichtigung gefordert, wie übrigens auch im Aostatal sowohl Frankoprovenzalisch als auch Walserdeutsch fehlen.
Ferner macht Taibon darauf aufmerksam, dass die Vernachlässigung der ladinischen Sprache System habe. So zeigt er auf, dass es auch die Homepage des Südtiroler Gemeindenverbands nur auf Deutsch und Italienisch, aber nicht auf Ladinisch gebe. Noch nicht einmal die ladinischen Gemeindenamen werden offenbar berücksichtigt, außer natürlich in den Fällen, in denen die Ortsnamen zufällig mit jenen in einer anderen Sprache übereinstimmen, wie bei Corvara (Deutsch/Italienisch) und Badia (Italienisch).

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