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Betretenes Verschweigen.

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Warum blenden pro-palästinensische Sympathisanten die Gewalt von Hamas und Hisbollah aus?

Ein publizistisches Beispiel dafür ist die Kolumne Christliches Wegschauen auf Salto. Einiges darin ist nachvollziehbar, wie die Kritik an der martialischen Manifestation des »autoritären Staates« am »Tag der Republik«. Ja, warum muss dieser Tag von den staatlichen Behörden nur mit einem Militäraufmarsch gefeiert werden?

Die Republik ist doch Ausdruck der Zivilität, der Bürger- und Menschenrechte, der Freiheit, Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Stattdessen dominiert das Militärische, übertönt von der martialischen Nationalhymne. Dass die Republik auch verteidigt werden muss, gegen Angriffe von außen, macht der russische Krieg in der Ukraine mehr als deutlich.

Berechtigt mag auch die Kritik an der Kirche sein, deren Fronleichnamsprozession am gleichen Tag sich an den pro-palästinensischen Demonstrantinnen vorbeidrückte. Christoph Franceschini unterstellte den Prozessionsteilnehmenden, die Demonstration bewusst nicht zur Kenntnis genommen zu haben: »Man will in der Andacht nicht gestört werden von Menschen, die gegen den Krieg und für den Frieden sind«, erhebt Franceschini die Demonstrierenden zu Friedensaposteln.

Die wegschauenden Christen akzeptieren laut Kolumne das Morden in Gaza. »Aber stört uns auf keinen Fall beim Beten«, unterstellt Christoph Franceschini die angebliche katholische Kaltschnäuzigkeit.

Seit Beginn der israelischen Invasion in Gaza organisiert die Gruppe Free Palestina BZ immer wieder Kundgebungen. »Stop the Genocide« und »Free Palestina« sind die Losungen. Welchen Genozid meinen aber die Pro-Hamas-Demonstranten? Kein Zweifel, der israelische Krieg gegen die klerikalfaschistische Hamas, so eine Definition der linken deutschen Tageszeitung TAZ, ist überzogen, unverhältnismäßig, kriegsverbrecherisch. Die israelische Feuerwalze nimmt keine Rücksicht auf »Zivilisten«, Kinder, Jugendliche, Frauen, alte Männer. Es ist aber die Hamas-»Verwaltung« des autonomen Gaza-Gebietes, laut der mehr als 30.000 Menschen in Gaza von der israelischen Armee getötet wurden. Wie viel ist Hamas-Propaganda? Keine Frage, jede/r Tote ist zuviel.

Es ist die Hamas, die der rechtsrechten israelischen Regierung und ihrer Armee Genozid vorwirft. »Dies ist der absurdeste aller Mythen«, schreibt der palästinensische Journalist Fred Maroun und verweist auf Zahlen der palästinensischen Nachrichtenagentur Ma’an. Seit der israelischen Unabhängigkeit 1948 verachtfachte sich die palästinensische Bevölkerung. Genozid? »Israel hat nie irgendeine Neigung zu einem Genozid gezeigt. Doch obwohl diese Anschuldigung leicht zu widerlegen ist, wiederholen die Feinde Israels sie trotzdem immer wieder, weil sie wissen, dass sie viele Juden zutiefst schmerzt, die immer noch die Narben des Holocaust tragen und geschworen haben, „nie wieder“ Genozide zuzulassen. Als linker Araber schäme ich mich zutiefst dafür, dass die anderen Linken und Araber so tief gesunken sind, aus Kalkül diese völlig falsche Anschuldigung zu erheben«, kommentiert Fred Maroun den Genozidvorwurf.

Rechtsradikale israelische Politiker fordern immer wieder die »ethnische Säuberung« von Gaza und des Westjordanlandes, also die restlose Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land. Fakt ist aber auch, dass es dafür keinen Plan der Regierung gibt.

Fakt ist zudem, dass sich die israelische Armee 2005 aus dem Gazastreifen zurückzog. Im Schlepptau israelische Siedler, die sich heftig dagegen wehrten. Damals wählten eine Mehrheit der Gaza-Bürger:innen die Hamas. Wahlen fanden seitdem keine mehr statt. Die vom türkischen Präsidenten Erdoğan, vom iranischen Regime, Russland, China und »linken« Europäern hochgejubelte »Befreiungsbewegung« Hamas errichtete in Gaza ein Terrorregime, mit viel Geld aus der EU. Eben ein klerikalfaschistisches Regime, wie die TAZ befand. War das schon »Free Palestina«?

Es waren Hamas-Killer, die am 7. Oktober nach Israel einmarschierten, Kibbuze und Dörfer überfielen. Sie töteten 1.200 Menschen, vergewaltigten Mädchen und Frauen, die sie während der Vergewaltigung ermordeten, folterten Mädchen und Jungen auf einem Musikfestival, die sie dann »standrechtlich« erschossen. Eine Aktion der Marke SS. Manche Pro-Hamas-Sympathisanten schwadronierten hingegen von einem Befreiungsschlag der unterdrückten palästinensischen Massen.

Mehr als 200 Kinder, Frauen und Männer entführten die Hamas-»Kämpfer« nach Gaza. Dort wurden die »Befreiungskämpfer«, gesponsert von der Türkei, vom Iran und wohl auch von weitere islamischen Staaten, von frenetisch applaudierenden Gaza-Bewohner:innen begeistert empfangen.

Damals, am Tag danach, gab es keine Solidaritätsbekundungen für die überfallenen Israelis. Im Gegenteil, da war ständig von einer unterstellten einseitigen pro-israelische Berichterstattung in den »Mainstream«-Medien die Rede und von der kritiklosen Solidarität mit Israel. Gleichzeitig nahmen antisemitische Übergriffe zu, befeuert von einer seltsamen Allianz aus Muslimen, Islamisten, Hamas-Freunden, antisemitischen Neonazis und »antizionistischen« Linken.

In kaum einem arabischen oder islamischen Staat leben noch Juden, in Israel stellen die Angehörigen der arabischen Volksgruppe ein Drittel der Bevölkerung. Das wird bewusst ausgeblendet — genauso wie der Krieg in Syrien, in dem der Allianz aus Russland und Assad-Regime mehr als 600.000 Menschen zum Opfer fielen oder der iranisch-saudische Krieg in Jemen, dem mehr als 200.000 Jemeniten zum Opfer fielen.

Wahrscheinlich würde ein von der Hamas errichtetes freies Palästina — from the river to the sea — das Ende des jüdischen Volkes im historischen Palästina zur Folge habe.


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