Unlängst musste ich auf der Carabinieristation in Brixen (einer Stadt in Südtirol mit 72,82 % deutschsprachiger Bevölkerung) vorsprechen, um eine Verlustanzeige zu machen. Die Gendarmeriebeamtin an der Pforte hatte bei dem Satz “Ich würde bitte gerne eine Verlustanzeige machen” jedoch gröbere Verständnisprobleme. Mit einer kurzen italienischen Entschuldigung verschwand die Uniformierte in einen Nebenraum, aus dem sie kurze Zeit später mit einer Frau in Zivil wieder zurückkam. Diese war deutscher Muttersprache und ich schilderte ihr meinen Fall. Danach wurde ich gebeten, mich in den Wartebereich zu setzen. Nach kurzer Wartezeit bekam ich von der uniformierten Dame meine Verlustanzeige auf Italienisch verfasst. “A posto, arrivederci.”
Ein paar Tage später erhielt ich eine E-Mail-Nachricht vom Südtiroler Landesenergieversorger Alperia (Südtirol liegt im Norden Italiens mit 62,3 % deutschsprachiger Bevölkerung), dass man sich aufgrund einer Umstellung im System neu registrieren müsse. Danach habe man wieder Zugang auf das Kundenportal inklusive der Rechnungen. Die Neuregistrierung war problemlos, doch die aktuelle Rechnung schien nicht auf. Ich nutzte das Kontaktformular, das interessanterweise durchgehend auf Englisch beschriftet war, um mein Problem – auf Deutsch – zu kommunizieren. Als Antwort erhielt ich folgende Nachricht des Alperia Kundendienstes:
Wieder ein paar Tage darauf musste ich für einen Google-Business-Eintrag einen Account beim US-Konzern erstellen. Am Ende kann man die bevorzugte Sprache angeben, in der man die Google-Services nutzen möchte. Ich entschied mich für Deutsch und erhielt folgende Auswahl:
Die deutschsprachige Minderheit in Ostbelgien (ca. 80.000 Menschen) ist dort berücksichtigt. Ebenso die Deutschsprachigen in Luxemburg (ca. 18.000 Menschen). Die weltbeste Autonomie mit ihren über 330.000 Deutschsprechenden sucht man allerdings vergeblich. Aus nostalgischen Gründen habe ich mich dann – in Brixen am Computer sitzend – für Österreich entschieden.
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