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Autonome Verkehrskontrollen?

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von Sigmund Kripp

Was sich momentan in Sachen Verkehrskontrollen auf Südtirols Straßen abspielt, ist wirklich grotesk! AnwohnerInnen ganzer Täler und Gemeinden leiden unter einem völlig aus dem Ruder gelaufenen Spaßverkehr von Autos und Motorrädern. Schnell und laut rasen diese durch die Dörfer und über die ach so tollen Passstraßen, ohne Rücksicht auf die Umgebung, eine neue Art von Ego-Tourismus, der glaubt, mit Geld kann man sich Sonderrechte erkaufen!

Langsam erwacht aber (im wahrsten Sinn des Wortes!) die Gesellschaft und will Maßnahmen gegen diese Rowdies ergreifen, so, wie das in Österreich und der Schweiz auch gemacht wird: Dort bekommt man bei nur ganz wenigen km/h zu viel schon eine saftige Strafe nachgesendet, weil überall Radargeräte aufgestellt werden, die auch auf scharf gestellt sind.

Aber bei uns geht das nicht!

Geradezu pervers anmutende Begründungen werden von der Landespolitik geliefert: Die fixen Radargeräte sind fast nirgendwo erlaubt, in den Dörfern, wo Begrenzungen bis 50 km/h gelten, darf man nicht messen, mobile Kontrollen müssen 1 km vorher angekündigt werden und so weiter…

Und über allem dröhnt das ewige Mantra: »Wir können da gar nichts machen, weil das hängt alles von Rom ab!« Rom, das ewige Rom entscheidet über jeden Strafzettel in ganz Italien! Da darf sich niemand herausnehmen, selbst entscheiden zu wollen, wo gemessen und wie gestraft wird! Und man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass die SVP dieses Mantra besonders gerne singt, wenn es um dieses Thema der Verkehrskontrollen geht, leichtes Augenzwinkern inklusive! Man ist ja mit Lega und FdI in der Regierung, und diese beiden Parteien repräsentieren jetzt das ewige Rom, dem man schon so viel abgetrotzt hat, aber jetzt geht es nicht mehr! Weil wir müssen ja unsere Autonomie wiederherstellen! Da darf man natürlich nicht den Ministern auf die Nerven gehen, weil man Autofahrer, die italienische (!) Gesetze brechen, auch erfassen und bestrafen will!

Wir legen uns dem Schnellfahrminister Salvini zu Füßen!

Und verzichten auf jegliche Autonomie, die wir gleichzeitig vorgeben, retten zu wollen! Das stimmt doch alles vorn und hinten nicht zusammen!

Diese Regierung Kompatscher scheint ihre letzte Glaubwürdigkeit zu verspielen, nur, um mit den Rechtsrechten an der Regierung bleiben zu können. Die »Autonomie« ist zu einem leeren Schlagwort verkommen!

Wie schön aber ist in diesem Zusammenhang die Idee eines eigenen Staates Südtirol, wo man sich den zivilisierten, rechtsstaatlich organisierten Ländern Mitteleuropas annähern könnte und nicht dazu verdammt wäre, weiter diesem failed state angehören zu müssen.

Cëla enghe: 01 | 02 03


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