Am diesjährigen Di dla Cultura ladina wird erstmals der im Juli neu ins Leben gerufene Merit-Ladin-Preis überreicht, mit dem fortan außerordentliche Verdienste um die ladinische Sprache und Kultur gewürdigt werden sollen.
Dass die erste Auszeichnung mit Lois Craffonara an den Gründungsdirektor des ladinischen Kulturinstituts Micurà de Rü gehen soll, entschied die aus fünf Expertinnen bestehende Fachjury einstimmig. Dem »Doyen der ladinischen Sprachwissenschaft« sei es gelungen, die Eigenständigkeit des Ladinischen zu festigen und gegenteilige Positionen zu widerlegen. Zudem war er Mitbegründer und langähriger Herausgeber der international anerkannten Fachzeitschrift Ladinia. Seine Studien und Publikationen zu Linguistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Literatur hätten weit über die Grenzen Ladiniens hinaus Wirkung gezeigt.
Laut Daniel Alfreider (SVP) hat Craffonara stets den Austausch mit anderen Minderheiten gesucht und insbesondere die Verbindung zu den Rätoromaninnen in Graubünden und im Friaul gestärkt. Der LH-Stellvertreter und Landesrat für ladinische Schule und Kultur wird die Auszeichnung am 21. September in San Martin de Tor überreichen.
Dazu gehört auch ein Kunstwerk, das am 12. September aus dem Wettbewerb Ert X Merit Ladin hervorgehen wird, der eigens von Südtiroler Künstlerbund und ladinischer Bildungs- und Kulturdirektion des Landes ausgelobt wurde.
Craffonara wurde 2001 auch bereits das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen.
- Die Expertenjury des Merit Ladin bestand aus André Comploi (Direktor ladinische Bildungs- und Kulturdirektion), Jürgen Runggaldier (Direktor Istitut Ladin Micurà de Rü), Katharina Moling (Direktorin Museum Ladin Ciastel de Tor), Sabrina Rasom (Direktorin Istitut Cultural Ladin Majon di Fascegn) und Paul Videsott (Professor – Ladinische Abteilung der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Uni Bozen).
- Der Di dla Cultura ladina wird von der Direktion für ladinische Bildung und Kultur gemeinsam mit dem Istitut Ladin Micurà de Rü, dem Museum Ladin Ciastel de Tor mit Beteiligung der Uni Bozen, der ladinischen Kulturinstitute von Fascia und Fodom-Col-Anpezo, der Union Generela di Ladins dles Dolomites, der Unions di Ladins der jeweiligen Täler und der ladinischen Kulturvereine organisiert.
Schön finde ich auch, dass hier die grenzüberschreitende Einheit Ladiniens gelebt und zelebriert wird.
Auch ein Preis für Verdienste um Deutsch (als Minderheitensprache) in Südtirol wäre eine gute Idee, um das entsprechende Bewusstsein zu stärken und Menschen in den Vordergrund zu stellen, die diesbezügliche Leistungen vollbracht haben.
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