Die Redaktionskomitees der Südtiroler Medien,
die Chefredakteurinnen und Chefredakteure der Südtiroler Medien,
die Journalistinnen und Journalisten der Südtiroler Medien
nehmen mit Befremden die Entscheidung zur Kenntnis, künftig nach der Sitzung der Landesregierung keine Pressekonferenz mehr abzuhalten.
Wir sehen dies als Eingriff in die freie Berichterstattung. Information lebt vom Austausch und von der Möglichkeit Fragen zu stellen.
Wenn die Landesregierung entscheidet, dass keine Fragen mehr zugelassen werden, nehmen wir das zur Kenntnis. Wenn jedoch vorausgesetzt wird, dass wir die Pressemitteilungen der von der Landesverwaltung eingesetzten Landes-Presseagentur sowie die Videostatements der Politikerinnen und Politiker veröffentlichen, müssen wir — im Interesse der öffentlichen Meinungsbildung und der Bürgerinnen und Bürger — gegen dieses Vorgehen protestieren.
Es ist Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten, das Interesse und die Relevanz von Nachrichten zu beurteilen; ein vorgelagerter Eingriff durch die Landesregierung wird daher als unangemessen und als Beeinträchtigung des journalistischen Berufs sowie des Rechts der Bürgerinnen und Bürger auf Information erachtet.
Als Journalistinnen und Journalisten stellen wir uns gegen einen reinen Verlautbarungsjournalismus und behalten uns aus berufsethischen Gründen vor, die relevanten Fragen zu stellen. Die Abschaffung der Pressekonferenzen schafft keinen erkennbaren Nutzen für die Landesregierung (die daraus resultierende Zeitersparnis ist minimal), hingegen eine Erschwernis für die journalistische Arbeit.
Aus diesem Grund ersuchen wir — in unserer institutionellen Rolle als unabhängige Medien — die Öffentlichkeit bestmöglich und so breit wie möglich zu informieren und im Sinne der Meinungsbildung und der Demokratie die Entscheidung, die Landespressekonferenz auszusetzen, noch einmal zu überdenken.
Nos tolun a conoscionza con morvëia la dezijiun dla junta provinziala de ne tigní tal dagní nia plü na conferënza stampa dö söa sontada.
Nos aratun che al sii n intervënt arbitrar co vá cuntra l’enformaziun lëdia, co vir dal barat y dla poscibilité de fá domandes.
Sce la junta tol la dezijiun che domandes n’é nia plü conzedüdes, le tolunse a conoscionza. Mo sc’an arata ch’i publicunse spo sambën i comunicac dl’agentöra de stampa dl’aministraziun provinziala y les videodetlaraziuns dai politics, él nosc dovëi da protesté cuntra cösta prozedöra,y i le fajun tal enteres dl’opiniun publica y de zitadines y zitadins.Al é l’enciaria dles jornalistes y dai jornalisć da valüté tan enteresssantes y relevantes che noeles é, n te intervënt damperfora da pert dla junta provinziala é falé y da conscidré desco restriziun dal laur jornalistich y dal dërt dles zitadines y dai zitadins da gní enformes.
Desco jornalistes y jornalisć sunse cuntra n jornalism co dá porí ennant comunicaziuns ofiziales, y tl’etica profescionala se ierunse le dërt da fá les domandes che nos aratun relevantes.
L’aboliziun dla conferënza stampa ne comporta degün ütl evidënt por la junta provinziala (le tomp sparagné é minimal), ara comporta endere n agravamont dal laur jornalistich.Porchël damanunse, te nosc rode istituzional de media lëdi, da enformé le publich le miú y le plü ampl ch’ara vá y — tal enteres dla formaziun dl’opiniun y dla democrazia — da punsé sora ciamó eniade sön la dezijiun dla junta de tó jö la conferënza stampa.
(Rai Ladinia)
Diesen Aufruf unterstützen die Redaktionskomitees von
- Dolomiten
- ff
- Neue Südtiroler Tageszeitung
- ORF Südtirol heute
- Rai Südtirol
- Südtirol Online
- Rai Ladina
- Alto Adige
- Corriere dell’Alto Adige
- Rai Alto Adige
und die Chefredakteurinnen und Chefredakteure von
- Dolomiten
- ff
- Katholisches Sonntagsblatt
- Neue Südtiroler Tageszeitung
- Salto
- Südtiroler Wirtschaftszeitung
- Alto Adige
- VB33
sowie zahlreiche Journalistinnen und Journalisten.
Hiermit schließt sich auch der Stellungnahme an.
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