Als bedeutende Dienstleisterin im Land, aber auch als Visitenkarte unseres Landes gegenüber Abertausenden Gästen und Durchreisenden, glänzt die Brennerautobahn bekanntlich stets mit einem besonders sensiblen und verantwortungsvollen Umgang sowohl mit den Landessprachen als auch mit den Ortsnamen in Südtirol.
Die mit einem grünweißroten Logo versehenen Fahrzeuge des sogenannten Verkehrsdienstes waren bis vor einiger Zeit in der Regel mit ausgeschaltetem Display unterwegs, sofern nicht gerade relevante Hinweise (Staugefahr, langsam-fahren [sic] etc.) eingeblendet wurden.
Foto und Kennzeichenschwärzung von mir
Seit einigen Monaten wird das Display der stehenden oder fahrenden Fahrzeuge jedoch üblicherweise nicht mehr abgeschaltet. Stattdessen ist dort dauerhaft die Bezeichnung ausiliari traffico – A22 eingeblendet. Dass dabei offenbar vergessen wurde, abwechselnd sowohl die italienische als auch die deutsche Bezeichnung anzuzeigen — was technisch problemlos möglich wäre —, muss wohl ein ganz seltenes Versehen sein.
Ein Versehen nicht unähnlich jenem, das sich etwa heute auf den Überkopfanzeigen beobachten ließ. Da muss jemandem ganz zufällig entfallen sein, dass es in Südtirol neben den von Ettore Tolomei erdachten und im Faschismus aufgezwungenen Erfindungen auch historisch gewachsene »deutsche« Ortsnamen gibt:
Fotos und Kennzeichenschwärzung von mir (links »Deutsch«, rechts Italienisch)
Wenn sich derart witzige Zufälle häufen, könnte zum Beispiel die Landesregierung als Vertreterin des Miteigenümers Land Südtirol ihre Gesandten in der Betreibergesellschaft zu einem freundlichen Gespräch einladen. Was aber wohl kaum geschehen wird — schließlich ist der fatalistische Glaube an den bloßen Zufall hierzulande weit verbreitet. Da kann man eben wenig machen.
(Anders wäre es, wenn es sich um Wanderschilder handeln würde, dann müsste man natürlich dringend eingreifen.)



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