Im Tie-Break konnte Italiens »Nationalteam« gestern im Finale gegen jenes der Türkei zum zweiten Mal (nach 2002) den Volleyball-Weltmeisterschaftstitel der Frauen erringen. Auf allen Fotos der Siegerinnenfrauschaft in internationalen, staatsweiten italienischen und regionalen Medien sowie auf den offiziellen Siegerinnenbildern der Weltmeisterschaft in Thailand (FIVB) und des italienischen Verbands (FIPAV) fällt — zumindest mir — vor allem eines auf:
Bildquelle: Italienischer Volleyballverband
Die offiziell zur besten Spielerin und zudem zur besten Stellerin des Turniers gewählte Sardin Alessia Orro ließ es sich nicht nehmen, mit der sardischen Flagge zur Siegerinnenehrung zu gehen und sie auch gut sichtbar in die Kameras zu halten. Bei Politikerinnen und Medien der Mittelmeerinsel sorgte dies mitunter für Freude und Anerkennung.
Diese im Grunde unbedeutend erscheinende Geste ist auch ein winziger Beitrag dazu, das Selbstverständnis derartiger — auf Staatsnationalismus aufbauenden — Veranstaltungen in Frage zu stellen, die meist versteckt bleibende Vielfalt hinter den »Uniformen« aufzuzeigen und den banalen Nationalismus des Sports zumindest ein bisschen anzukratzen. Wenn schon nicht, ihn zu durchbrechen.
Mit in der siegreichen Frauschaft war auch wieder Paola Egonu, die in der Vergangenheit so sehr unter Rassismus und »stumpfsinnigem Nationalismus« (Zitat LH Arno Kompatscher) zu leiden hatte, dass sie sich ganz aus dem Team zurückziehen wollte.
Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11


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